Nina Sontag
Nina Sontag, eigentlich Anna Auguste Sonntag[1] (* 26. November 1811 in Koblenz[2]; † 22. September 1879 in Kloster St. Marienthal, Oberlausitz) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran) und Nonne.
Leben
Nina (eigentlich Nanni) Sontag war die Tochter des Schauspielers Franz Sontag und Franziska Martloff; die Sängerin Henriette Sontag war ihre Schwester, der Schauspieler Karl Sontag ihr Bruder.
Ihren ersten schauspielerischen Unterricht bekam Nina Sontag durch ihre Mutter und konnte bereits mit 14 Jahren erfolgreich 1825 am Königstädtischen Theater in Berlin debütieren. Ihr Engagement dort dauerte bis zum Frühjahr 1831; danach begab sie sich auf eine Gastspielreise, welche sie an die Theater von Aachen, Kassel, Magdeburg und Prag führte. Parallel dazu begleitete sie auch ihre Schwester Henriette öfters bei deren Gastauftritten.
Mit 34 Jahren gab Nina Sontag, die von Karoline Bauer als merkwürdig ernst und verschlossen beschrieben wird, 1844 ihre Karriere als Schauspielerin auf und trat in das Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen in Prag ein.[3] Weil ihre Gesundheit dem asketischen Leben im Karmel nicht gewachsen war, trat sie mit Erlaubnis der Oberen in die Abtei St. Marienthal bei Görlitz über, wo sie den Ordensnamen Juliane erhielt. 1879 starb Sr. Juliane und wurde auf dem Klosterfriedhof von St. Marienthal beigesetzt.
Das Verhältnis zu ihrer Schwester Henriette behandelt das Theaterstück „Schwestern“ von Frank Rebitschek.[4]
Rollen (Auswahl)
- Ännchen – Der Freischütz (Carl Maria von Weber)
- Zerline – Don Giovanni (Wolfgang Amadeus Mozart)
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Nina Sontag. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 978 (daten.digitale-sammlungen.de).
Weblinks
- Nina Sontag bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- zeitgenössische Rezension der Allgemeinen musikalische Zeitung, Band 33
- Erwähnung in der Zeitschrift Signale für die Musikalische Welt Nr. 12 (1848), S. 93
Einzelnachweise
- Stadtarchiv Mainz, Familienregister 1760–1900, Familiennummer 3075
- Lt. Familienregister Mainz geboren in Darmstadt
- Karoline Bauer: Verschollene Herzensgeschichten: Nachgelassene Memoiren. Louis Gerschel, Berlin 1880. S. II, 188 und I, 230.
- Inhaltsangabe auf der Homepage von Pamela Fuderer (Memento vom 7. September 2012 im Webarchiv archive.today)