Nina Farwig
Nina Farwig (* 1977) ist eine deutsche Biologin und Juniorprofessor für die Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen an der Universität Marburg. Farwig leitet die Arbeitsgruppe Conservation Ecology.
Ihre Forschung bewegt sich in der Biodiversitätsforschung speziell um das Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen biologischer Vielfalt und Ökosystemfunktionen. Inzwischen ist klar, dass biologische Vielfalt zur Stabilität von Ökosystemen beiträgt, Nina Farwig möchte herausfinden auf welche Art und Weise. Sie will herausfinden, ob es ein "minimales Artenset" gibt, welches notwendig ist um die wichtigsten Funktionen von Ökosystemen aufrechtzuerhalten. Sie sieht diese Funktionen als wichtig an als Garant für das langfristige Bestehen des Ökosystems und auch für ökosystemare Leistungen für den Menschen (z. B. in der Lieferung von Nahrung, Bauholz oder Medizinalpflanzen, aber auch in Dienstleistungen wie der Bestäubung von Kulturpflanzen oder CO2-Speicherung). Ihr erklärtes Ziel ist es die Entwicklung nachhaltiger Nutzungsstrategien, die sowohl den Erhalt der biologischen Vielfalt als auch die Ökosystemfunktionen und -leistungen für den Menschen gewährleisten zu entwickeln.
Sie untersucht Schwerpunktmäßig die Auswirkung des Artensterbens auf den Regenwald in Südafrika.
Ausbildung und Leben
Nina Farwig studierte in Marburg Biologie mit den Schwerpunkten Naturschutzbiologie, Ökologie und Zoologie. Sie schrieb ihre Diplomarbeit (in Kooperation mit der Universität Mainz) zur Bestäubungsökologie einer zweihäusigen Baumart (Diözie) auf Madagaskar („Pollination ecology of the dioecious tree Commiphora guillauminii (Burseraceae) in Madagascar“). Sie promovierte zur Auswirkung von Fragmentierung auf tropische Regenwälder. Im Rahmen des BIOTA-Projekts koordinierte sie als Postdoc an der Universität Mainz einen Teilforschungsbereich. 2008 erhielt sie die Möglichkeit eines Gastaufenthaltes in der Zoologie der Universität Bern. Seit 2008 ist sie Juniorprofessorin in Marburg.[1][2] Ihre Juniorprofessur ist eine Stiftungsprofessur der Robert Bosch Stiftung. Seit 2015 hat sie den W3-Lehrstuhl für Naturschutz inne.
Forschung und Lehre
Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Pflanzen-Tier-Interaktionen (z. B. Bestäubung, Samenausbreitung, Regeneration) auf unterschiedlichen räumlichen Skalen und Untersuchung zu Wechselwirkungen von Biodiversität und Ökosystemfunktionen im Kontext menschlicher Nutzung. Darüber hinaus forscht sie zur Entwicklung von nachhaltigen Nutzungskonzepten zum Erhalt von Biodiversität und Ökosystemfunktionen.
Ihre Lehrveranstaltungen finden zu den Themen Community Ecology, Makroökologie (topic island biogeography (theory, experiments, data analysis)) und Vegetationsökologie statt. Sie lehrt auch im „Profilmodul“ Forensic Biology.
Einzelnachweise
- Verleihung der Robert Bosch Juniorprofessur, Robert Bosch Stiftung
- Prof. Dr. Nina Farwig, Universität Marburg (Memento des Originals vom 12. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.