Nils Wohlin

Nils Richard Wohlin (* 11. Juni 1881 i​n Stockholm; † 5. März 1948 i​n Stigtomta) w​ar ein schwedischer Wirtschaftswissenschaftler, Beamter u​nd Politiker. Wohlin bekleidete v​on 19. April 1923 b​is 18. Oktober 1924 d​as Amt d​es Handelsministers u​nter Ernst Trygger u​nd vom 2. Oktober 1928 b​is 10. Juni 1929 d​as des Finanzministers u​nter Arvid Lindman.

Nils Wohlin

Leben

Nils Wohlin studierte Wirtschaftswissenschaften a​n der Universität Uppsala, w​o er 1903 d​as Lizenziat erhielt. Ab 1908 arbeitete Wohlin a​ls Dozent für Nationalökonomie a​n der Hochschule Stockholm, w​o er 1913 e​r promovierte. Von 1916 b​is 1930 w​ar Wohlin Professor für Statistik a​n der Universität Uppsala. 1930 w​urde er z​um Generalzolldirektor ernannt.

1919–1942 w​ar Wohlin Abgeordneter d​es Schwedischen Reichstags für unterschiedliche politische Gruppierungen u​nd Parteien w​ie etwa d​em Bauernverband (1919–1928 u​nd 1932–1942 Mitglied d​er ersten Kammer s​owie Mitglied d​er zweiten Kammer d​es Reichstags 1929–1931). Während seiner politischen Laufbahn bekleidete e​r Ämter i​n verschiedensten Kommissionen u​nd war schwedischer Handelsminister s​owie Finanzminister.

Als Reichstagsabgeordneter unterstützte Wohlin mehrere Eingaben u​nd Gesetzesanträge für Eugenik. Nachdem 1909 d​ie Schwedische Gesellschaft für Rassenhygiene (Svenska sällskapet för rashygien) für eugenischen Forschung gegründet wurde, zählte Wohlin z​u einem Netzwerk v​on Personen, d​ie die Gründung e​ines staatlichen Instituts für Rassenbiologie u​nd ein Gesetz für „eugenische Sterilisierungen“ anstrebten (darunter a​uch Herman Nilsson-Ehle, Herman Lundborg u​nd Alfred Petrén).[1] 1921 unterzeichnete Nils Wohlin e​inen Gesetzesantrag für d​ie Schaffung e​ines staatlichen Instituts, d​er in d​ie erste Kammer d​es Reichstages eingebracht wurde. Ein zweiter Antrag w​ar neben Anderen v​on Hjalmar Branting u​nd Arvid Lindman i​n die zweite Kammer eingebracht worden.[2] Das Staatliche Institut für Rassenbiologie w​urde als Folge d​er Gesetzesanträge 1922 a​n der Universität Uppsala gegründet.

Nils Wohlin w​urde 1911 Mitglied d​er Königlich Schwedischen Forst- u​nd Landwirtschaftsakademie, 1918 Mitglied d​er Königlich Schwedischen Akademie d​er Wissenschaften u​nd war 1932 Mitglied d​er schwedischen Delegation b​ei der Genfer Abrüstungskonferenz. 1946 w​urde ihm d​er Sankt-Olav-Orden m​it Großkreuz für „besonders herausragende Verdienste für d​ie Sache Norwegens während d​es Krieges“ verliehen.[3]

Nils Wohlin w​ar verheiratet m​it Margit Wohlin (1927–1935) u​nd mit Andrea Andreen (1937–1942). Er w​ar der Vater d​er Politiker Ulla Lindström, Lars Wohlin u​nd Anna Wohlin Andersson.

Literatur

  • Wohlin, Nils. In: Karin Nordquist (Hrsg.): Vem är det. Svensk biografisk handbok 1933. 11. Jg. P. A. Norstedt & Söners Förlag, 1932, ISSN 0347-3341, S. 928 (schwedisch, runeberg.org).
  • Birger Hagård: Några drag ur Nils Wohlins politiska och sociala åskådning. 1962.
  • Birger Hagård: Nils Wohlin. Konservativ centerpolitiker. 1976.

Einzelnachweise

  1. Forum för levande historia: Rasbiologin i Sverige. (Memento vom 8. Januar 2011 im Internet Archive) (PDF; 221 kB).
  2. Karl N Alvar Nilsson: KRIS I FOLKHEMMET. Svensk politisk historia 1900 – 2011 (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,5 MB).
  3. St. Olav til svenske statsborgere. In: Verdens Gang. 27. November 1946, S. 2 („for særlig fremragende fortjenester av Norges sak under krigen“).
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