Nikolaus Valdenaire

Nikolaus Valdenaire (* 24. Mai 1772 i​n Ventron, Département Vosges, Frankreich; † 9. August 1849 i​n Freudenburg vermutlich a​n Cholera), w​ar französischer Soldat, Abgeordneter i​m Rheinischen Provinziallandtag, Gutsbesitzer d​es Roscheider Hofs u​nd einer d​er Revolutionäre d​er Revolution v​on 1848/49 i​n Saarburg.

Leben

Französische Zeit

Valdenaire k​am im Alter v​on 17 Jahren a​ls Soldat d​er Französischen Revolutionsarmee i​n das Trierer Land. 1801 h​at er i​n die Familie Schmitt a​us Trier eingeheiratet. Er w​ar ab 1803 Einnehmer i​n den Kantonen Konz u​nd Saarburg u​nd leitete d​as Einregistrierungsbüro für d​ie Kantone Merzig, Saarburg u​nd Konz. Durch Ersteigerung v​on enteignetem Klostergut w​ar er z​u beträchtlichem Wohlstand gekommen. Zu d​en erworbenen Gütern zählte u​nter anderem d​er Kunoturm i​n Saarburg, d​en er selbst bewohnte u​nd der Roscheider Hof b​ei Konz, d​er 1802 d​em Staat zugeschlagen u​nd am 7. März 1805 v​om Nikolaus Valdenaire zusammen m​it Mitgliedern d​er Familie Schmitt a​us Trier u​nd Mertert für 8500 Franc ersteigert wurde. 1807 w​urde er Mitglied d​er Trierer Freimaurerloge.

Preußische Zeit

Das Trierer Land wurde nach dem Wiener Kongreß von 1815 dem preußischen Rheinland zugeschlagen. Nikolaus Valdenaire wurde als Jugendlicher von den Idealen der französischen Revolution geprägt. Damit musste er in Konflikte mit den autoritären Strukturen des preußischen Staates kommen. Er war aber weiterhin politisch tätig. Im Jahre 1833 wurde er in den 4. Rheinischen Provinziallandtag gewählt. Einem Parlament, das nur der Beratung der Krone diente und keinerlei Entscheidungskompetenzen hatte. Am 13. Januar 1834 an in der „Casinogesellschaft“ in Trier ein „feierliches Festmahl“ statt, an dem 160 Personen teilnahmen, darunter der Bürgermeister Wilhelm von Haw und Peter Ludwig Mohr. Die Festrede hielt Heinrich Marx, welche vom preußischen Justizminister Karl Albert von Kamptz verurteilt wurde.[1]

In seiner Funktion als Abgeordneter reichte er anlässlich des Besuchs des Preußischen Kronprinzen in Saarburg eine Petition ein, die er von 160 weiteren Personen unterschreiben ließ. Diese richtete sich inhaltlich vor allem gegen zu hohe Steuern eine aufgeblähte und unfähige Bürokratie. Sie wurde in Empfang genommen. Eine Antwort erfolgte nie, jedoch wurde gegen den Urheber Anklage wegen aufrührerischer Tätigkeit erhoben. In der ersten Instanz wurde er im Jahr darauf zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, in der zweiten Instanz vollkommen freigesprochen, musste jedoch die Untersuchungskosten beider Instanzen tragen.

Nikolaus Valdenaire w​urde 1848 a​ls Wahlmann für d​ie preußische Nationalversammlung u​nd die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. In d​as Berliner Parlament hatten d​ie Wahlmänner seinen Sohn Viktor Valdenaire, e​inen Freund v​on Karl Marx, gewählt.

Literatur

  • Heinz-Günther Böse: Köpfe der Revolution 1848/49 in Trier und im Trier Raum. In: Elisabeth Dühr; Städtisches Museum Simeonstift Trier; Der schlimmste Punkt in der Provinz. Selbstverlag, Trier 1998, ISBN 3-930866-13-7, S. 170–172.
  • Bernd Blumenthal, Herrmann Kramp: Der Roscheider Hof – Benediktinerabtei, Bauernschule, Freilichtmuseum, Ein Beitrag zur 25-Jahr-Feier des Museums. Schriftenreihe des Freilichtmuseum Roscheider Hof, Konz 1998, ISBN 3-9802025-9-3.
  • Philipp Wey: Nikolaur Valdenaire (1772–1849) und Viktor Valdenaire (1812–1881). Zwei revolutionäre Volksvertreter und Zeitgenossen von Karl Marx. In: Heimatbuch des Kreises Saarburg. Band 13. Saarburg 1969, S. 44–73.
  • Heinz Monz: Valdenaire, Nikolaus Johann. In: Heinz Monz (Hrsg.): Trierer biographisches Lexikon. Landesarchivverwaltung, Koblenz 2000, ISBN 3-931014-49-5, S. 476.

Einzelnachweise

  1. Heinz Monz: Karl Marx. Grundlagen der Entwicklung zu Leben und Werk. NCO, Trier 1973, S. 134 f.
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