Nikolaus Pálffy (Palatin)
Nikolaus Graf Pálffy von Erdöd, (ungarisch Pálffy Miklós; * 1. März 1657; † 20. Februar 1732 in Pressburg) war ab 1718 Generalfeldmarschall der Kaiserlichen Armee[1] und ab 1714 Palatin von Ungarn.
Leben und Wirken
Die Pálffys zählten zu den ungarischen Uradel. Die ungarische Baronie wurde ihnen bereits 1581 verliehen. Seit 1599 wurden sie Reichsgrafen des HRR.
Pálffy’s trat freiwillig in die Kriegsdienste des Kaisers, da Nikolaus sich gleich bei seinen ersten Verwendungen vor dem Feinde auszeichnete gelangte er schon vor dem Jahre 1683 an die Spitze des Pálffy’schen Haidukencorps (spätere Husarenregimenter). Aufgrund seiner Leistungen beim Entsatz von Wien und den nachfolgenden Feldzügen bis 1687 wurde er mit dem Kommando der Festung Esztergom betraut.
1688 befand er sich unter Kurfürst Max Emanuel von Bayern vor Belgrad, wo er mit seinen Reitern die Türken zum Verlassen der ersten Laufgräben zwang. Besonders genannt wird er auch in den Schlachten bei Batočina (Patačin) an der Morava und bei Nissa (Nisch). Für sein Verhalten in dem letztgenannten Kampfe wurde Pálffy vom Kaiser mit einem „Allerhöchsten Dankbriefel“ ausgezeichnet, worauf er im Jahr 1690 zum Generalfeldwachtmeister vorrückte und noch in diesem Jahre bei Belgrad, 1691 bei Slankamen nächst Peterwardein anerkennenswerte Dienste leistete. Nun folgten rasch nacheinander Pálffy’s weitere Ernennungen: 1692 zum Feldmarschalllieutenant und Kommandanten von Kaschau, 1693 zum Obristlandeskämmerer in Ungarn, 1694 zum Obergespan und Schloßhauptmann von Preßburg, 1699 zum Feldzeugmeister, 1700 zum wirklichen geheimen Rath, 1701 zum Kronhüter und Obrist der kaiserlichen Leibgarde zu Fuß (Trabantengarde), 1711 zum Obriststallmeister der Kaiserin Eleonore und zum Ritter des goldenen Vlieses, 1713 zum Palatin von Ungarn, 1718 zum Generalfeldmarschall.
Auch während dieser Zeit ist Pálffy wiederholt bei der Bekämpfung der Türken mit guten Erfolgen tätig gewesen. Ferner bewirkte er eine zweckmäßige und rasche Bewaffnung der ungarischen Truppen, sorgte für genügende Bevorratung in den königlichen Land- und Feldzeughäusern und initiierte gemeinsam mit dem Kardinalerzbischofe von Kalocsa Emerich Graf Czáky in der Preßburger Landtagssitzung vom 30. Juni 1722 die einhellige Annahme der Pragmatischen Sanktion.
Mit dem Prinzen Eugen von Savoyen korrespondierte Pálffy vertraulich über den Aufstand unter Rákóczi in der Zeit von 1704 an. Pálffy, welcher seit dem Jahre 1680 mit Elisabeth, geborener Freiin von Weichs verehelicht gewesen und mit ihr die sogenannte ältere Nikolaische Linie des Geschlechtes Pálffy begründet hatte, starb zu Preßburg und wurde in der Familiengruft im Franziskanerkloster zu Malacka beigesetzt.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Pálffy, Nikolaus (VI.). In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 21. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 214 f. (Digitalisat).
- Adolf Schinzl: Nikolaus IV. Graf Pálffy v. Erdöd. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 77 f.
Weblinks
- Eintrag über Nikolaus Pálffy (Palatin) im Ungarischen biographischen Lexikon (MEK) der Nationalen Széchényi-Bibliothek (ungarisch)
- Eintrag zu Nikolaus Pálffy (Palatin) im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Einzelnachweise
- www.aeiou.at Pàlffy zu Erdöd, Nikolaus VI. Graf Abruf am 3. Juli 2012
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Paul Esterházy de Galantha | Palatin von Ungarn 1714–1732 | Johann Pálffy von Erdöd (1733–1740 blieb das Amt unbesetzt) |