New Orleans Jazz Orchestra
Das New Orleans Jazz Orchestra (NOJO) ist eine 2002 gegründete Jazz-Bigband, hinter der eine gemeinnützige Non-Profit-Organisation steht. Die Formation umfasst 20 Musiker unter der künstlerischen Leitung von Adonis Rose (lange Schlagzeuger im NOJO), der 2017 die Nachfolge des zurückgetretenen Gründers Irvin Mayfield übernahm.
Geschichte
Mayfield hatte das NOJO nach dem Vorbild des Lincoln Center Orchestra seines Freundes Wynton Marsalis gegründet, blieb aber eine kontroverse Figur und musste aufgrund eines Streits um finanzielle Unregelmäßigkeiten gehen.[1] Er hatte unter anderem Gelder einer Büchereistiftung, der er vorstand, für den Bau des Jazz-Zentrums New Orleans Jazz Market abgezweigt (das nebenbei auch eine kleine Bücherei umfasst). Es kam zu einem Gerichtsverfahren, in dem er 2018 verurteilt wurde. Unter ihm tourte die Band außerhalb der USA unter anderem in Europa, Brasilien, Australien, Neuseeland und Südafrika. Nach dem Rücktritt von Mayfield und seinem Geschäftspartner Ronald Markham pausierte das Orchester rund ein Jahr. Sein Nachfolger Rose lehrte teilweise an der University of Texas at Arlington und gründete nach dem Vorbild von NOJO das Fort Worth Jazz Orchestra, bevor er 2015 nach New Orleans zurückkehrte. Er veröffentlichte auch Alben unter eigenem Namen.
Zur Bigband gehören unter anderem der Pianist und Arrangeur Victor Atkins, der Saxophonist Ed „Sweetbread“ Petersen (beide auch Professoren an der University of New Orleans), der Posaunist und Sänger Michael Watson, der Saxophonist Ricardo Pascal und die Trompeter Leon „Kid Chocolate“ Brown und Ashlin Parker.
Ziel ist auch die Unterstützung der Jazz-Infrastruktur in New Orleans, wo die Formation regelmäßige Konzerte veranstaltet im 2015 eröffneten New Orleans Jazz Market am Oretha Castle Haley Boulevard in Central City, ein Jazzveranstaltungs-Zentrum in New Orleans, das auch einen Konzertraum mit 370 Sitzen hat.
Veröffentlichungen
Seit 2005 legte The New Orleans Jazz Orchestra bisher (2019) vier Alben vor. Das zweite Album Book One (World Village 2009) der Band gewann 2010 den Grammy Award for Best Large Jazz Ensemble Album. 2015 erschien bei Okeh Records ihr Album Dee Dee’s Feathers mit Dee Dee Bridgewater; die Sängerin gehört auch zum künstlerischen Komitee um die NOJO ebenso wie Ellis Marsalis.
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- Jennifer Odell: NOJO: a second chance to swing, JazzTimes, 22. Februar 2018
- The New Orleans Jazz Orchestra bei Discogs
Einzelnachweise
- Keith Spera,After year of silence, New Orleans Jazz Orchestra ready to move on without founder Irvin Mayfield, The New Orleans Advocate, 22. September 2017.