Neurobiobank München
Die Neurobiobank München ist eine Hirnbank in München. Sie wurde 1994 gegründet und übernahm nach der Auflösung des Brain-Net Deutschland im Jahr 2011 dessen Aufgaben.
Geschichte
Die Neurobiobank München wurde im Jahr 1994 am Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung gegründet.[1] Nachdem das Brain-Net Deutschland nur von seiner Gründung im Jahr 1999 bis 2011 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell unterstützt wurde, übernahm die Neurobiobank München dessen Leitung und kontinuierlichen Ausbau.[2] Das Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung koordiniert auch das seit 2001 existierende Brain-Net Europe.[3][1]
Hauptsächlich werden anhand des gesammelten Hirngewebes RLS, Parkinson und dementielle neurodegenerative Erkrankungen klassifiziert.[4]
Die Neurobiobank wird seit 2014 von Peter Falkai[5] und von Jochen Herms geleitet, der seit 2016 auch Leiter des Zentrums für Neuropathologie und Prionforschung ist.[6][7]
Stand 2015 gab es etwa eintausend kranke und gesunde Personen, die Einverständnis zeigten, ihr Hirngewebe der Neurobiobank München nach dem Tod zu Forschungszwecken zur Verfügung stellen.[8]
Zusammenarbeit
Die Neurobiobank München arbeitet mit verschiedenen Forschungseinrichtungen zusammen, beispielsweise dem Konsortium zur Erforschung der Frontotemporalen Lobärdegeneration (FTLD-Netzwerk), dem Amyotrophe-Lateralsklerose-Netzwerk und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE).[2]
Es kooperiert mit dem Nationalen Referenzzentrum für spongiforme Enzephalopathien in Göttingen und steht im engen Austausch mit verschiedenen Selbsthilfegruppen, beispielsweise der Deutschen Restless Legs Vereinigung, der Deutschen Parkinson Vereinigung, der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und der Deutschen PSP-Gesellschaft, um sie von der Notwendigkeit von Obduktionen und Gewebespenden zu informieren.[2]
Einzelnachweise
- Deutsches Biobanken-Register. Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V., 17. September 2008, abgerufen am 27. Juni 2021.
- Dr. Thomas Arzberger, Prof. Dr. Peter Falkai, Prof. Dr. Armin Giese, Dr. Katharina Glanz , Dr. Sigrun Roeber, Prof. Dr. Andrea Schmitt: Infobroschüre Neurobiobank München. Hrsg.: Neurobiobank München. München 2015, S. 8 (uni-muenchen.de [PDF]).
- Dr. Thomas Arzberger, Prof. Dr. Peter Falkai, Prof. Dr. Armin Giese, Dr. Katharina Glanz , Dr. Sigrun Roeber, Prof. Dr. Andrea Schmitt: Infobroschüre Neurobiobank München. Hrsg.: Neurobiobank München. München 2015, S. 11 (uni-muenchen.de [PDF]).
- Dr med Cornelia Goesmann: Gut leben mit Restless Legs: Endlich wieder durchschlafen. Mit einem Vorwort der Deutschen Restless Legs Vereinigung e.V. Zertifiziert von der Stiftung Gesundheit. Schlütersche, 2018, ISBN 978-3-86910-689-2 (google.de [abgerufen am 27. Juni 2021]).
- Curriculum Vitae Prof. Dr. Peter Falkai. (leopoldina.org [PDF]).
- Curriculum vitae Prof. Dr. Jochen Herms - Munich Cluster for Systems Neurology - LMU Munich. Abgerufen am 27. Juni 2021 (englisch).
- Neurobiobank München - Zentrum für Neuropathologie und Prionforschung - LMU München. Abgerufen am 27. Juni 2021.
- Dr. Thomas Arzberger, Prof. Dr. Peter Falkai, Prof. Dr. Armin Giese, Dr. Katharina Glanz , Dr. Sigrun Roeber, Prof. Dr. Andrea Schmitt: Infobroschüre Neurobiobank München. Hrsg.: Neurobiobank München. München 2015, S. 9 (uni-muenchen.de [PDF]).