Neues Kloster (Buxtehude)
Das Neue Kloster oder Nie Kloster war ein Benediktinerinnenkloster im nach ihm benannten Stadtteil Neukloster von Buxtehude. Es bestand von 1274 bis 1647. Von den Gebäuden ist nichts erhalten.
Geschichte
Klosterzeit
Johann von Schulte und seine Frau Hildburg gründeten 1270 aus ihren Besitzungen am später Neuenkirchen genannten Ort eine Eigenkirche. Vier Jahre später stifteten sie bei der Kirche ein Benediktinerinnenkloster mit dem Patrozinium St. Maria und Johannes Evangelist. Die ersten Konventualinnen kamen aus dem Alten Kloster. 1286 veranlassten die Stifter die Verlegung des jungen Konvents nach Bredenbeck westlich von Buxtehude. Zur Unterscheidung vom nahen Alten Kloster hieß das jüngere Benediktinerinnenkloster nun Neues Kloster, und auch die Ortschaft wurde Neukloster genannt.
Im 14. und 15. Jahrhundert bestand der Konvent überwiegend aus Töchtern hamburgischer Bürgerfamilien. 1477 erfolgte der Anschluss an die Bursfelder Kongregation. Fünf Nonnen aus dem Kloster Ebstorf trieben die damit verbundenen Reformen voran. Im Dezember 1499 wurde das Neue Kloster durch die Schwarze Garde geplündert und niedergebrannt, jedoch mit Hilfe aus Hamburg und Lüneburg in kurzer Zeit wiederaufgebaut.
Als das Erzstift Bremen[1] um die Mitte des 16. Jahrhunderts zur lutherischen Reformation überging, hielten die Benediktinerinnen am katholischen Glauben fest, wie Visitationsprotokolle von 1611 und 1617 dokumentieren.
Als das Erzstift Bremen am Ende des Dreißigjährigen Kriegs in schwedischen Besitz kam, wurde das Kloster aufgehoben, und schwedische Offiziere erhielten die Gebäude und Ländereien zum Geschenk. Die Ordensfrauen wurden aus den Klostereinkünften auf Lebenszeit versorgt. Die letzte Konventualin starb 1705.
Evangelische Kirche
Die im Jahr 1500 erneuerte Klosterkirche diente seit schwedischer Zeit als evangelische Pfarrkirche. Im Lauf der Jahrhunderte wurde sie baulich nur notdürftig instand gehalten. 1902/03 entstand schließlich nördlich neben der alten Kirche die neue St.-Marien-Kirche in neugotischen Formen, und nach ihrer Einweihung 1904 erfolgte der Abriss der alten Kirche. In jüngerer Zeit wurden im Pflaster des Kirchplatzes die Umrisse der ehemaligen Klosterkirche sichtbar gemacht.
Die Marienkirche besitzt einige bedeutende Ausstattungsstücke aus der alten Klosterkirche, darunter einen Messkelch aus der Erstausstattung 1270, ein Vortragekreuz (um 1400) und den Mittelteil eines Schnitzaltars von 1500 mit Passionsszenen.[2]
Weblinks
- Benediktinerinnenkloster Neukloster bei Buxtehude (Klosterdatenbank der Germania Sacra)
- Benediktinerinnenkloster Neukloster bei Buxtehude (Arcinsys Niedersachsen)
- Geschichte von St. Marien Neukloster (Netzpräsenz der Kirchengemeinde)
Einzelnachweise
- Buxtehude gehörte kirchlich zum Bistum Verden, weltlich jedoch zum Erzstift Bremen.
- Kunstwerke