Neue Kirche Bad Suderode
Die Neue Kirche Bad Suderode ist ein denkmalgeschütztes evangelisches Kirchengebäude im zur Stadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt gehörenden Ortsteil Bad Suderode.
Lage
Sie befindet sich im nördlichen Ende der Hauptachse Bad Suderodes an der Adresse Markt 10 und somit gegenüber der am Südende gelegenen Kuranlage Bad Suderodes. Sie ist im örtlichen Denkmalverzeichnis eingetragen.
Architektur und Geschichte
Die im Stil der Neogotik aus Sandstein errichtete Saalkirche entstand in den Jahren 1877/78[1], nach anderen Angaben 1878/79[2] und wurde als Ersatz für die als zu klein angesehene Alte Kirche Bad Suderode gebaut, die jedoch erhalten blieb.
Die Neue Kirche verfügt über einen polygonalen Chor und ein Querhaus. Am Südende erhebt sich der schlanke, mit einem spitzen Helm versehenen Turm.
Das Kircheninnere wirkt monumental. Die bauzeitliche Ausstattung ist noch weitgehend original erhalten. Im Querhaus bestehen breite Emporen. Die aus der Bauzeit stammende Ausmalung der Kirche wurde in den Jahren 1996/97 rekonstruiert. Südlich der Kirche steht ein Mahnmal.
Die Kirche gehört zum Kirchspiel Bad Suderode-Friedrichsbrunn im Kirchenkreis Halberstadt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Sage
Die Neue Kirche ist Gegenstand der Sage Der Opferstein von Suderode. Danach hieb der Teufel aus Wut über den Bau der Neuen Kirche Bad Suderode und der Nichtbeachtung des Teufels zu den altväterlichen Festen seine Klauen in den Opferstein, wodurch die Rillen auf dessen Oberseite entstanden seien. Danach habe der Teufel die Kirche gedreht, so dass ihr Eingang heute nach Süden, in Richtung des Opfersteins, der Altarraum jedoch nach Norden zeige. Die Suderöder würden nun beim Verlassen der Kirche immer in Richtung Opferstein schauen und sich eingestehen müssen, dass man etwas Neues nicht lieben könne, ohne das Alte zu würdigen.[3]
Literatur
- Falko Grubitzsch in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt. Band 1: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 63.
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7.2: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Winfried Korf und Theo Gosselke: Landkreis Quedlinburg. Halle 2007, ISBN 978-3-86568-072-3, Seite 41.
Weblinks
Einzelnachweise
- Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7.2: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Winfried Korf und Theo Gosselke: Landkreis Quedlinburg. Halle 2007, ISBN 978-3-86568-072-3, Seite 41
- Falko Grubitzsch in: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt. Band 1: Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a.: Regierungsbezirk Magdeburg. Neubearbeitung. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 63
- Carsten Kiehne, Märchen, Sagen und Geschichten um und über Bad Suderode, Books on Demand, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-7322-9263-9, Seite 34 f.