Neuapostolische Kirche (Berlin-Wilmersdorf)
Die Neuapostolische Kirche ist ein Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche im Gebiet Berlin-Brandenburg. Sie wurde am 17. März 1962 eingeweiht.
Lage
Das Kirchengebäude steht auf der Südseite in der Ravensberger Straße 15 im Berliner Ortsteil Wilmersdorf des heutigen Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Ihre Längsachse ist in Ost-Nordost/West-Südwest-Richtung ausgerichtet. Das Sakralgebäude steht frei, aber ist von Wohnbauten umgeben. Die Gebäude werden von den Verkehrswegen Ravensberger Straße (nördlich), Brandenburgische Straße (östlich), Ballenstedter Straße (südlich) und Eisenzahnstraße begrenzt.
Geschichte
Ende des 19. Jahrhunderts versammelten sich die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche Schöneberg bei Berlin, die in Schmargendorf, ein Ortsteil der damals noch selbstständigen Gemeinde Wilmersdorf, in der Heiligendammer Straße wohnten, in einer Wohnung in der Uhlandstraße, die zu einer Evangelisationsstation hergerichtet wurde. Nachdem die Zahl der Gemeindemitglieder (Geschwister) stark angestiegen war, wurde ein neuer Versammlungsraum in der Wilhelmsaue Nr. 26 gefunden. Als die Mitgliederzahl auf über 100 Mitglieder angewachsen war, bezogen sie am 1. Januar 1906 in einer ehemaligen Fabrikhalle im Hinterhaus des Grundstücks Berliner Straße 46 einen neuen Gottesdienstraum. Im Jahre 1921 musste der Versammlungsraum noch einmal vergrößert werden. Doch die Gemeinde war bald auf über 500 Mitglieder angewachsen und errichtete in der Nähe, auf dem oben genannten Grundstück, einen Neubau, der im Jahr 1962 eingeweiht werden konnte. Eine erste Renovierung im Jahr 1971 führte unter andserem dazu, dass die Kinder einen gesonderten Kinderraum erhielten und eine Buntverglasung das Kirchenschiff verschönerte. Bei weiteren Bauarbeiten im Jahr 1980 erhielt die Kirche eine neue Heizung und in die Rückwand des Altars wurde eine Orgel eingebaut.
Einige Jahre nach dem Mauerfall entstanden neue Organisationsformen, Berlin und seine Randgebiete bildeten die Gebietskirchen Nord, Nordost, Ost, Süd, Südwest und West. Die Gemeinde Wilmersdorf gehört seit Oktober 2006 mit zehn weiteren Gemeinden zum Bezirk Berlin-Südwest der Neuapostolischen Kirche Berlin-Brandenburg. Sie wurde am 9. August 2020 mit der Gemeinde Schöneberg vereinigt.[1] Geplant ist nun wiederum ein Umbau der Kirche in der Ravensberger Straße, der Ende März 2022 abgeschlossen werden soll. Bis dahin finden alle Gottesdienste im Schöneberger Gotteshaus statt. Über eine Fusion mit der Gemeinde Schmargendorf wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Baubeschreibung
Die Saalkirche ist ein Stahlbetonskelettbau. Sie besteht aus vier flachgedeckten querrechteckigen Baukörpern mit ansteigender Höhe. Die Außenwände sind mit Klinkermauerwerk ausgefacht. Jeder Baukörper hat auf seinen Stirnseiten drei hohe, rechteckige, waagerecht dreigeteilte Fenster. Nur über dem Portal, das sich auf der Stirnseite des höchsten Baukörpers befindet, ist ein einziges, vertikal dreigeteiltes Fenster. Alle Fenster sind mit moderner Glasmalerei ausgestattet. Der Zugang in das Kirchenschiff ist barrierefrei über eine Rampe möglich.
Bis auf den Schriftzug am Balken des Vordachs verwiesen keinerlei Elemente auf den kirchlichen Zweck des Bauwerks.
Der Altar steht auf einem Podest. An der Wand hinter ihm befindet sich die Orgel. Über dem gegenüber liegenden Eingang zum Kirchsaal schwebt eine Empore.
Literatur
- Bezirksamt Wilmersdorf von Berlin (Hrsg.), Karl-Heinz Metzger: Kirchen, Moschee und Synagogen in Wilmersdorf. Berlin 1986.