Netzwerkindustrie
Als Netzwerkindustrien (teilweise auch Infrastrukturindustrien oder Netzwerkwirtschaft) werden zusammenfassend die Wirtschaftszweige bezeichnet, die Dienstleistungen auf Basis einer aufwendigen Infrastruktur erbringen.[1] Beispiele sind die Telekommunikationswirtschaft, die Abwasser- und Wasserwirtschaft, große Teile der Energiewirtschaft wie die Elektrizitäts- oder Gaswirtschaft, aber auch Teile der Verkehrswirtschaft wie Eisenbahn, Häfen und Luftfahrt.[2][3][4] Netzwerkindustrien sind durch hohe Eintrittskosten für den Aufbau der Netzwerkinfrastruktur und damit oftmals natürliche Monopole gekennzeichnet. Sie unterliegen dementsprechend meistens einem hohen Grad an staatlicher Regulierung.[5] Netzwerkindustrien haben eine große volkswirtschaftliche Bedeutung. 1999 hatten die Wirtschaftszweige Telekommunikation, Transport, Energie und Post einen Anteil von ca. 6 % am Bruttosozialprodukt der Europäischen Union.[5]
Literatur
- Rudolf Hofer: Entwicklungen der „Netzwerkindustrie Strasse“. KPM-Verlag, Bern 2010, ISBN 978-3-906798-37-0.
Einzelnachweise
- Matthias Finger: De- und Re-Regulierung der Netzwerkindustrien: Wohin geht die Reise? (= CDM Working Papers Series. MIR-REPORT-2006-005). Juni 2006 (infoscience.epfl.ch [PDF; abgerufen am 19. März 2016]).
- Netzwerkindustrien. (Nicht mehr online verfügbar.) In: wzb.eu. Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, archiviert vom Original am 24. März 2016; abgerufen am 19. März 2016.
- Netzwerkindustrie. In: finanz-lexikon.de. Abgerufen am 19. März 2016.
- Ruedi Hofer: Netzwerkindustrie Strasse. Entwicklungen und Herausforderungen für die Unterhaltsindustrie. (PDF) In: sistra.ch. 20. November 2014, abgerufen am 19. März 2016.
- Lars-Hendrik Röller, Oliver Stehmann: Grenzen der Wettbewerbspolitik bei der Öffnung von Netzwerkindustrien. In: Perspektiven der Wirtschaftspolitik. Band 7, Nr. 3. de Gruyter, 2006, ISSN 1465-6493, S. 355–372, doi:10.1111/j.1468-2516.2006.00216.x (ec.europa.eu [PDF; abgerufen am 19. März 2016]).