Netzsenker
Netzsenker sind kleine Gewichte an den Unterleinen von Fischernetzen, die im Zusammenspiel mit Netzschwimmern Stellnetze senkrecht im Wasser halten (aufstellen). Gegenwärtig bestehen Netzsenker aus Blei, historisch wurden sie aus Steinen oder Ton hergestellt.
Geschichte
Früheste Nachweise von Netzsenkern stammen aus dem Mesolithikum. Diese bestanden oft aus etwa faustgroße Steinen, die mit einer oder mehreren, mehr oder weniger umlaufenden Kerben oder mit einer Durchlochung versehen sind. Auf Orkney wurden Netzsenker (englisch fishing sinkers) aus Steatit gefunden. Es wurden vor allem Hühnergötter verwendet, die natürliche Löcher aufweisen und nicht durchbohrt werden müssen. Später wurden Netzsenker auch aus Ton oder Blei angefertigt. Als Netzsenker betrachtet wird auch ein am Federsee gefundenes, etwa 30 cm langes mehrfach gerolltes und mit Lehm und Kieseln gefülltes Stück Birkenrinde. Netzsenker und Angelhaken aus Feuerstein stammen von der Fundstelle Friesack in Brandenburg.
Literatur
- Emil Hoffmann: Lexikon der Steinzeit (= Beck'sche Reihe. Bd. 1325). Beck, München 1999, ISBN 3-406-42125-3
- Stefanie Klooß: Fischfang zur Zeit der Neolithisierung an der südwestlichen Ostseeküste 2013