Neheim (Adelsgeschlecht, Sondermühlen)

Die Herren v​on Neheim z​u Sondermühlen u​nd Niederwerries (auch Nehem; d​ie Linie z​u Rüdinghausen a​uch Neheim gen. Dütscher o​der Düscher o. ä.) w​aren ein westfälisches Adelsgeschlecht.

Stammwappen derer von Neheim zu Sondermühlen und Niederwerries

Die Familie i​st von d​em gleichnamigen Adelsgeschlecht d​erer von Neheim z​u Ruhr z​u unterscheiden.

Geschichte

Gut Sondermühlen

Die Stammheimat d​es Geschlechts w​ar die Grafschaft Mark. Die Hauptbesitzungen d​er Familie w​aren Gut Sondermühlen (Melle) (1558–1778), Haus Rüdinghausen (Witten) (um 1400) u​nd Niederwerries (Hamm) (15. Jh.–1677). Ferner besaß d​as Geschlecht u​m die Mitte d​es 18. Jahrhunderts Aburg, Horst, Laer u​nd Schmalena (Landkreis Osnabrück), Bruchmühlen u​nd Rollinghof (Bünde) u​nd Burg Vellinghausen (Soest) (1569–1670).[1]

Johann v​on Neheim z​u Niederwerries heiratete u​m 1500 d​ie letzte Erbtochter d​er Herren v​on Berstrate, Elske v​on Berstrate, wodurch Berstrate i​n die Familie kam. Die Enkel d​er Eheleute vermehrten i​hr Wappen m​it dem Wappen d​er Herren v​on Berstrate (schon 1575) u​nd nannten s​ich „von Neheim z​u Berstrate“ (siehe vermehrtes Wappen unten).[2][3]

Hermann v​on Neheim unterschrieb 1591 a​ls Domherr d​ie Domkapitulation d​es Herzogs Philipp Sigismund z​u Lüneburg a​ls er Bischof z​u Osnabrück wurde. Um 1626 lebten Benedikt v​on Neheim, Dompropst, u​nd Caspar v​on Neheim, Domherr u​nd Senior d​es Hochstifts Osnabrück. Anna v​on Neheim z​u Niederwerries (Stiftsdame i​m Stift Borghorst) heiratete 1629 Heinrich II. v​on Droste-Hülshoff.[4] Johann Eberhard v​on Neheim w​ar 1641 Domherr z​u Osnabrück, ebenso w​ie gegen Ausgang d​es 17. Jahrhunderts Dietrich Heinrich v​on Neheim u​nd Matthias Christoph Antonius v​on Neheim. Heinrich Dietrich v​on Neheim z​u Sondermühlen w​ar 1722 Dompropst z​u Minden, ebenso w​ie 1733 Ferdinand Sigismund Wolff v​on Neheim z​u Eggermühlen, d​er auch e​in Kanonikat i​m Stift Osnabrück besaß.[5]

Die Letzte d​es Geschlechts, Caroline Elisabeth v​on Neheim, heiratete a​m 27. Oktober 1779 Ernst Hugo von Ledebur z​u Arenshorst.[6]

Persönlichkeiten

Wappen

Blasonierung: In Blau e​in goldener Sparren. Auf d​em gekrönten Helm e​in offener blauer Flug; dazwischen wiederholt s​ich der Sparren. Die Helmdecken s​ind blau-golden.[7]

Weitere Wappendarstellungen

Literatur

Commons: von Neheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Übersicht über einige urkundlich nachgewiesene Namensträger von 1313 bis 1743 auf hammwiki.info (Abgerufen am 4. Februar 2022)

Einzelnachweise

  1. Ledebur (1856), S. 140 f.
  2. Fahne (1858), S. 306.
  3. Anton Fahne: Die Herren und Freiherren von Hövel, nebst Genealogie der Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen, Band 1 (Köln 1860) Seite 117 (online)
  4. Wilderich von Droste zu Hülshoff: 900 Jahre Droste zu Hülshoff. Verlag LPV Hortense von Gelmini, Horben 2018, ISBN 978-3-936509-16-8
  5. Kneschke (1864), S. 461.
  6. Spießen (1901–1903), S. 93.
  7. Spießen (1901–1903), S. 93.
  8. Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch, 4tes Supplement, Nürnberg [1767], Tafel 30.
  9. Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch, 1. Teil, 12. Ausgabe, Nürnberg 1772, Tafel 189 (Digitalisat).
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