Navazaunkönig
Der Navazaunkönig (Hylorchilus navai) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Mexiko endemisch ist. Der Bestand wird von der IUCN als gefährdet (Vulnerable) eingeschätzt. Die Art ist monotypisch.[1]
Navazaunkönig | ||||||||||||
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Navazaunkönig (Hylorchilus navai) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hylorchilus navai | ||||||||||||
Crossin & Ely, 1973 |
Merkmale
Der Navazaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 16,0 cm, wobei die Weibchen ca. 29,3 g wiegen. Er hat ein lohfarbenes Gesicht und gräuliche Zügel. Der Oberkopf und die Oberseite ist dunkel und prächtig braun. Die Schwungfedern sind schwach schwärzlich gestreift. Die Kehle und der obere Brustbereich sind weißlich, was im unteren Brustbereich ins gräuliche mit unscheinbarem Bogenmuster übergeht. Die Flanken sind rußig braun, der Steiß dunkel graubraun. Die Augen sind braun, der Schnabel schwärzlich mit heller orangegelben Basis am Unterschnabel. Die Beine sind dunkel grau. Beide Geschlechter ähneln sich.[2]
Verhalten und Ernährung
Der Navazaunkönig ernährt sich vermutlich von Wirbellosen. Gesicherte Daten über seine Ernährungsgewohnheiten existieren aber nicht. Sein Futter sucht er auf felsigem Untergrund und in Felsspalten.[2]
Lautäußerungen
Der Gesang des Navazaunkönigs wir als abwechslungsreiches, oft holpriges Trällern aus melodischen Pfiffen, das gelegentlich mit wenigen schwachen beschleunigenden sanften Tönen beginnt und in starken, anhebenden Tönen endet. Der Gesang unterscheidet sich sehr vom Schmalschnabel-Zaunkönig (Hylorchilus sumichrasti), so dass keiner der anderen Art auf die Laute von Aufnahmen der anderen Art antworten. Der Gesang des Weibchens wird als einleitender Ton, dem eine Serie von acht oder mehr lauten Pfiffen folgt, welches ihm die Aura einer Gleichgültigkeit verleiht, beschrieben. Er ist nicht gut mit dem Gesang des Männchens abgestimmt, anders als dies bei vielen tropischen Zaunkönigen der Fall ist. Meist überlappt er mit dem Gesang des Männchens, startet aber beinahe gleichzeitig. Der Mittelteil und das Ende wirkt etwas zufällig. Er gibt ein metallischen tink-Ton von sich, der sich sehr von den Lauten seiner konspezifischen Artgenossen unterscheidet.[2]
Fortpflanzung
Die Brutbiologie des Navazaunkönigs ist bisher nicht erforscht bzw. es liegen keine gesicherten Daten vor.[2]
Verbreitung und Lebensraum
Der Navazaunkönig kommt an Felsausschüssen aus karstartigem Kalkstein vor. Hier bewegt er sich in Höhenlagen von 75 bis 800 Metern. Im Gegensatz zum Schmalschnabel-Zaunkönig scheint er ungestörten Wald zu brauchen. Es gibt keine Hinweise, dass er sich auch in Sekundärvegetation aufhält.[2]
Migration
Der Navazaunkönig gilt als Standvogel.[2]
Etymologie und Forschungsgeschichte
Die Erstbeschreibung des Navazaunkönigs erfolgte 1973 durch Richard Stanley Crossin und Charles Adelbert Ely unter dem wissenschaftlichen Namen Hylorchilus sumichrasti navai. Das Typusexemplar wurde von Juan Nava Solorio (1923–2004) in der Nähe von Municipio Ocozocoautla de Espinosa gesammelt[3]. Bereits 1897 führten Edward William Nelson die für die Wissenschaft neue Gattung Hylorchilus für den Schmalschnabel-Zaunkönig ein.[4] Dieser Name leitet sich von »hylē ὑλη« für »Waldung, Wald« und »orkhilos ορχιλος« für »Zaunkönig« ab.[5] Der Artname »navai« ist seinem Sammler gewidmet.[3]
Literatur
- Donald Eugene Kroodsma, David Brewer: Nava's Wren (Hylorchilus navai). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Richard Stanley Crossin, Charles Adelbert Ely: A New Race of Sumichrast's Wren from Chiapas, Mexico. In: The Condor. Band 75, Nr. 2, 1973, S. 137–139 (sora.unm.edu [PDF; 411 kB]).
- Edward William Nelson: Preliminary Descriptions of New Birds from Mexico and Guatemala in the Collection of the United States Department of Agriculture. In: The Auk. Band 14, Nr. 1, 1897, S. 42–76 (sora.unm.edu [PDF; 1,5 MB]).
Weblinks
- Hylorchilus navai in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019.3. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 20. Februar 2020.
- BirdLife International: Species Factsheet – Nava's Wren (Hylorchilus navai). Abgerufen am 20. Februar 2020.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Nava's Wren (Hylorchilus navai) in der Internet Bird Collection
- Navazaunkönig (Hylorchilus navai) bei Avibase; abgerufen am 20. Februar 2020.
- Hylorchilus navai im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 20. Februar 2020.
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Navazaunkönig (Hylorchilus navai)
- Nava's Wren (Hylorchilus navai) in der Encyclopedia of Life. Abgerufen am 20. Februar 2020 (englisch).
Einzelnachweise
- IOC World Bird List Dapple-throats, sugarbirds, fairy-bluebirds, kinglets, hyliotas, wrens, gnatcatchers
- Donald Eugene Kroodsma u. a.
- Richard Stanley Crossin u. a., S. 137–139.
- Edward William Nelson (1897), S. 71.
- James A. Jobling, S. 197.