Nariz del Diablo
La Nariz del Diablo (englisch „devil’s nose“, deutsch „Teufelsnase“; ursprünglich Nariz de Pistishi) ist ein 100 Meter hoher markanter Felsvorsprung über der Schlucht des Rio Chanchán im Bereich des Kirchspiels Pistishi des Kantons Alausí in der Provinz Chimborazo in Ecuador.
An diesem Felsen befindet sich das markanteste Teilstück der Zugverbindung von Riobamba (2.754 m) über Alausí (2.360 m) durch mehrere Klimazonen des Landes vom Hochland der Anden nach Sibambe (1.806 m) und an die Küste.
Um den Felsen zu überwinden, wurden die Gleise in der steilen Wand der Teufelsnase fast übereinander gelegt und durch zwei Spitzkehren miteinander verbunden.
Die Strecke wurde zwischen 1899 und 1908 gebaut und galt damals als ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Nach diversen Unterbrechungen durch extremes Wetter während des El Niño 1997/98 sowie der definitiven Unterbrechung der Strecke durch einen Erdrutsch rund 12 Kilometer südwestlich der Teufelsnase im 1999, wurde der Zug für Touristen noch bis unter die Teufelsnase betrieben und dort gewendet. Nach dem Wiederaufbau und der kompletten Erneuerung der Trassen bis 2012 fahren exklusive Züge seit 2013 wieder in mehreren Tagen von Quito bis an die Küste. Die Fahrt bis unter die Teufelsnase von Alausi ist weiterhin als Tagesausflug in Touristenzügen möglich.
Die Zugfahrt auf den Dächern der Wagen war eine besondere Touristenattraktion, welche 2004 verboten wurde. Aufgrund der starken Nachfrage wurden stärker gesicherte Dachfahrten wieder möglich (siehe Bild). Nach einem tödlichen Unfall im Jahr 2007 wurden diese endgültig verboten.
Weblinks
- Volker Feser: Exploring Ecuador – Zug zur Teufelsnase
- Mueren japoneses mientras pasean en tren, Diario HOY (Quito), 17. Februar 2007 (Zeitungsartikel über tödlichen Unfall am 16. Februar, spanisch)
Literatur
- Volker Feser: Ecuador. 3. Auflage, Verlag M. Müller, Erlangen 2005, ISBN 3-89953-189-2.