Nadeltelegraf
Der Nadeltelegraf ist ein historischer Telegrafenapparat, welcher als gebrauchstaugliches Gerät 1837 von Charles Wheatstone und William Fothergill Cooke entwickelt wurde. Erste Vorarbeiten dazu leistete 1835 Paul Ludwig Schilling von Cannstatt und Georg Wilhelm Munke, deren Konstruktionen aber keinen praktischen Einsatz fanden. Der Nadeltelegraf stellt einen der ersten betriebssicheren Telegrafenapparate dar und wurde erstmals im Jahr 1838 auf der 21 km langen Eisenbahnstrecke der Great Western Railway zwischen London und West Drayton eingesetzt.[1]
Aufbau
Der Nadeltelegraf stellt einen Vorläufer des zwei Jahre später von Wheatstone und Cooke entwickelten Zeigertelegrafen dar. Er besteht aus fünf horizontal angebrachten Nadeln und besitzt eine rhombusförmige Anzeigeplatte, wie in der rechten Abbildung dargestellt. Die fünf Nadeln werden von der Senderstation aus einzeln über mehrere Taster angesteuert: In der Ruhelage sind die Nadeln vertikal ausgerichtet, durch positive oder negative Stromimpulse kann eine Nadel um ca. 30 Grad nach rechts oder links gedreht werden. Es werden immer zwei Nadeln zugleich angesteuert, der Schnittpunkt der gedachten Verlängerungslinie der Nadeln stellt den übertragenen Buchstaben dar: Es können damit die 20 gebräuchlichsten Buchstaben aus dem Alphabet telegrafiert werden. Zur Übermittlung des Buchstaben A wird dazu die linke Nadel nach rechts gedreht und die rechte Nadel nach links gedreht: Der Schnittpunkt der gedachten Verlängerung liegt dann bei dem Buchstaben A an oberster Position der Anzeigeplatte.
Einzelnachweise
- Cooke and Wheatstone five-needle telegraph (Memento des Originals vom 5. Juli 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Science Museum, London, engl.
Literatur
- Anonymus: Varley's Nadeltelegraph mit inducirter Magnetnadel. In: Polytechnisches Journal. 199, 1871, S. 175.