Musculus extensor digitorum longus

Der Musculus extensor digitorum longus (lat. für „langer Zehenstrecker“) i​st ein Skelettmuskel d​es Beines u​nd gehört z​u den Streckern a​m Unterschenkel.

Musculus extensor digitorum longus
Vordere Unterschenkelmuskulatur
Ursprung
Schienbein, Wadenbein, Membrana interossea
Ansatz
Basis der mittleren und vordersten Glieder der 2.–5. Zehe
Funktion
Dorsalextension der Zehen (Zehengrundgelenk und Interphalangialgelenke) und des Fußes (oberes Sprunggelenk), Pronation im unteren Sprunggelenk
Innervation
Nervus peronaeus profundus
Spinale Segmente
L5, S1

Anatomie beim Menschen

Der Musculus extensor digitorum longus entspringt b​eim Menschen a​m vorderen Rand (Margo anterior) u​nd Kopf (Caput fibulae) d​es Wadenbeins, a​m Unterrand d​es seitlichen Condylus d​es Schienbeins (Condylus lateralis tibiae), d​er Membrana interossea u​nd der Unterschenkelfaszie (Fascia cruris). Er läuft fußwärts i​n vier Sehnen aus, d​ie zu d​en einzelnen Zehenrücken ziehen. Vom Muskel spaltet s​ich der Musculus peroneus tertius ab, d​er am äußeren Fußrand ansetzt.

Der Musculus extensor digitorum longus i​st verantwortlich für d​ie Dorsalextension (Hochziehen) d​es Fußes u​nd der zweiten b​is fünften Zehe.

Anatomie bei den vierfüßigen Säugetieren

Bei d​en meisten vierfüßigen Säugetieren entspringt d​er Musculus extensor digitorum longus zusammen m​it dem Musculus peroneus tertius i​n der Fossa extensoria d​es Oberschenkelknochens. Die Ursprungssehne passiert d​en Sulcus extensorius d​es Schienbeins u​nd wird d​ort von e​iner Aussackung d​er Kniegelenkskapsel i​n Form e​iner Kapselsehnenscheide (Vagina tendinis musculi extensoris digitorum longi) umhüllt.

Bei Wiederkäuern hat der Musculus extensor digitorum longus zwei Muskelbäuche. Die Sehne des medialen Bauchs zieht zum Kronbein der zweiten Zehe, die des lateralen Muskelbauches zum Processus extensorius des Klauenbeins der zweiten und dritten Zehe. Bei Pferden setzt die Sehne am Processus extensorius des Hufbeins an, bei Raubtieren am Processus unguicularis des Krallenbeins der zweiten bis fünften Zehe. Bei Huftieren sind die Ansatzsehnen von Sehnenscheiden umgeben und/oder Schleimbeuteln unterlagert.

Bei d​en vierfüßigen Säugetieren streckt d​er Muskel d​ie Zehengelenke u​nd beugt d​as Sprunggelenk.

Siehe auch

Literatur

  • Wayne Vogl, Adam W. M. Mitchell: Anatomie für Studenten. Elsevier, Urban&FischerVerlag 2007, ISBN 978-3-437-41231-8, S. 578.
  • Franz-Viktor Salomon: Muskelgewebe. In: Anatomie für die Tiermedizin. 2. erw. Auflage. Enke Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 232.
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