Murenhof
Der Murenhof ist eine schlossartige, neuklassizistische Villa in München, die als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen ist.[1]
Lage
Der Murenhof liegt in dem Münchner Stadtteil Solln im Stadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln. Die Postadresse ist Sohnckestraße 12, die Straße ist nach dem Physiker Leonhard Sohncke benannt.
Geschichte
Das Haus wurde 1921 von Karl Stöhr als Unternehmervilla erbaut. Ursprünglich war es dem Stil des Neobarock nachempfunden. 1930 erwarb es Professor Wilhelm Brünings, ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt, der die Villa in eine Klinik umbauen ließ. Bei dem Umbau, den Roderich Fick 1931 bis 1932 durchführte, erhielt das Haus sein neoklassizistisches Äußeres.
Nach Brünings Tod erwarb der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Gerhard Wolfram die Klinik und ließ sie durch einen dem Stil des Hauptgebäudes nachempfundenes Nebengebäude an der Irmgardstraße erweitern. Hauptgebäude und Nebengebäude wurden durch einen eingeschossigen Flachbau miteinander verbunden, das Hauptgebäude erhielt auf seiner Westseite ebenfalls einen eingeschossigen Anbau.
1987/88 wurde der Gebäudekomplex in eine Büroanlage umgebaut. In dem an der Linastraße liegenden südlichen Teil des ursprünglichen Gartens der Villa wurden 2000/01 mehrgeschossige Wohnhäuser errichtet. Seit 2006 ist die Villa Sitz einer Patentanwaltskanzlei.
Beschreibung
Der Murenhof ist ein zweigeschossiges Gebäude mit einem Walmdach. Die Räume im Erdgeschoss sind auf drei Seiten um einen großen Zentralraum gruppiert, der sich ursprünglich in einer offenen Säulenhalle, jetzt mit fast über die gesamte Raumhöhe reichenden Fenstern zum Garten hin öffnet.
Die Hauptfassade hat fünf Fensterachsen, in der Mitte führt eine Treppe zu einer bronzebeschlagenen Eingangstüre. Über den drei mittleren Fensterachsen befinden sich Dachgauben, die mittlere ist erheblich breiter als die beiden anderen, vor ihr ist auf einer Brüstung eine Steinstatue eines liegenden Engels angebracht.
Der Vorhof der Villa ist mit Kopfsteinpflaster unterschiedlicher Tönung ornamental gepflastert, an der rechten Seitenwand befindet sich ein Steinrelief, während an der linken, jetzt nur noch als einzelner Mauervorsprung stehenden Seitenwand noch das ursprüngliche bronzebeschlagene Garagentor erhalten ist.
Literatur
- Denis A. Chevalley, Timm Weski: Landeshauptstadt München – Südwest (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.2/2). Karl M. Lipp Verlag, München 2004, ISBN 3-87490-584-5, S. 596.
- Dorle Gribl: Wilhelm Brünings - Sohnckestraße 12. In: Solln und die Prinz Ludwigs-Höhe: Villen und ihre Bewohner. Volk Verlag, München 2012, ISBN 978-3-86222-043-4, S. 28 f.
Einzelnachweise
- Denkmalliste für München (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Abgerufen am 26. Februar 2019 (Denkmalnummer D-1-62-000-6553)