Mudra-Kaserne (Köln)
Die Mudra-Kaserne ist eine Bundeswehr-Kaserne in Köln-Westhoven. Sie ist nach dem General der Infanterie Bruno von Mudra benannt, der das 1. Westfälische Pionier-Bataillon Nr. 7 in Köln-Deutz von 1893 bis 1898 führte.[2]
Mudra-Kaserne | |||
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Mudra-Kaserne 1953 | |||
Land | Deutschland | ||
Gemeinde | Köln | ||
Koordinaten: | 50° 54′ 20″ N, 7° 1′ 10″ O | ||
Eröffnet | 1937–1938 | ||
Stationierte Truppenteile | |||
Teile des Bundesamts für Personalmanagement der Bundeswehr[1] | |||
Alte Kasernennamen | |||
1938–1945 1951–1965 1974-heute |
Mudra-Kaserne Nieuwpoort-Kaserne Mudra-Kaserne |
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Ehemals stationierte Truppenteile | |||
Pionier-Bataillon 26 5. Pionier-Bataillon Personalstammamt der Bundeswehr Personalamt der Bundeswehr |
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Lage der Mudra-Kaserne in Nordrhein-Westfalen |
Geschichte
Die Kaserne wurde für ein teilmotorisiertes Pionier-Bataillon der Wehrmacht konzipiert. Es wurde von 1937 bis zum 23. Januar 1938 erbaut. Innerhalb des Geländes lag das Fort IX (mit Reitplatz und Stallungen) sowie das Stabsgebäude für den Kommandeur der Pioniere des VI. Armeekorps. Das zuvor in der Unverzagt-Kaserne (in unmittelbarer Nähe) untergebrachte Pionier-Bataillon 26 zog nach Fertigstellung ein.[3]
Nach Kriegsende wurde die Kaserne von der Bevölkerung vollständig geplündert. Anschließend zogen Vertriebene aus dem Osten, Bombengeschädigte aus dem Westen, sowie Wohnungslose in die Ruinen ein. Bis zur Umsiedlung in ein Wohngebiet zwischen Porz und Urbach herrschten menschenunwürdige Zustände.[4] In den gesprengten Überresten der Munitionsbunker prostituierten sich Frauen.[5] 1951 bis 1965 übernahm das belgische 5. Pionier-Bataillons die Kaserne (umbenannt in Nieuwpoort-Kaserne).[6][7] Die Anlage wurde aufgegeben, da die Bundeswehr Bedarf für das Schwere Pionier-Bataillon 719 hatte, das jedoch nach Köln-Longerich zog.[8]
Auf dem Gelände wurde 1953 eine Kapelle für belgische Soldaten und Familien, Balten und Deutschen aus der Wasserturm-Siedlung gebaut.[9] Die Kapelle gehört heute nicht mehr zur Kaserne und beherbergt eine russisch-orthodoxe Kirchengemeinde.[10]
Nach neun Jahren Leerstand wurde 1974 die teils verwahrloste Anlage für ca. 8 Mio. Mark renoviert und das Personalstammamt der Bundeswehr (PSABw) zog ein. Die 2300 Mitarbeiter der 1956 gegründeten Dienststelle waren bis dahin auf 10 Mietobjekte in Köln verteilt.[6] Nachfolger war das Personalamt der Bundeswehr vom 1. Juli 1997[11] bis 30. April 2013.[12] Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr ist das Personalamt zum 1. Mai 2013 im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr aufgegangen, welches weiterhin auch die Mudra-Kaserne nutzt.[1]
Literatur
- Der Pionier-Standort Porz. In: Heimatverein Porz in Verbindung mit dem Stadtarchiv Porz (Hrsg.): Unser Porz. Band 11, 1969, ISSN 0566-2591, S. 111–172.
Einzelnachweise
- de Maizière eröffnet Bundeswehr-Bundesamt. Radio Köln, 2012, abgerufen am 15. März 2014.
- Bundeswehr (Hrsg.): Das Amt - Die Mudra-Kaserne. Website Streitkräftebasis, 13. Dezember 2010 (online).
- Herbert Noske: Der Pionier-Standort Porz - Das Pionierbataillon 26 (1936–1945). In: Heimatverein Porz in Verbindung mit dem Stadtarchiv Porz (Hrsg.): Unser Porz. Band 11, 1969, ISSN 0566-2591, S. 116–117.
- Alexander Wirtz: Anlauf zum Sprung in die Großstadt, Porz und der Rhein seit 1945. In: Heimatverein Porz in Verbindung mit dem Stadtarchiv Porz (Hrsg.): Unser Porz. Band 14, 1972, ISSN 0566-2591, S. 166–167.
- Alexander Wirtz: Porz das Tor. Peter Weiden Verlag, Porz am Rhein 1973, S. 87–88.
- Joachim Schwochert, Ralf Dank: Das Porz Buch. Schwochert & Dank, Köln 1990, Der größte Arbeitgeber - "Getarnter" Wirtschaftsfaktor: Militär, S. 167, Sp. 1.
- Adhemar De Bruycker: Der Pionier-Standort Porz - Belgische Garnison Porz-Westhoven (1951 ff.). In: Heimatverein Porz in Verbindung mit dem Stadtarchiv Porz (Hrsg.): Unser Porz. Band 11, 1969, ISSN 0566-2591, S. 166.
- Adhemar De Bruycker: Der Pionier-Standort Porz - Belgische Garnison Porz-Westhoven (1951 ff.). In: Heimatverein Porz in Verbindung mit dem Stadtarchiv Porz (Hrsg.): Unser Porz. Band 11, 1969, ISSN 0566-2591, S. 167.
- Adhemar De Bruycker: Der Pionier-Standort Porz - Belgische Garnison Porz-Westhoven (1951 ff.). In: Heimatverein Porz in Verbindung mit dem Stadtarchiv Porz (Hrsg.): Unser Porz. Band 11, 1969, ISSN 0566-2591, S. 168.
- rocor-koeln.de, abgerufen am 23. Juli 2012
- Armin Kalinowski: Personalführung im Sanitätsdienst. Wehrmedizin und Wehrpharmazie, Januar 2007, abgerufen am 15. März 2014.
- Amtsappell zur Außerdienststellung des Personalamtes der Bundeswehr und der Zurruhesetzung des Amtschefs Generalmajor Manfred Schlenker am 17. April 2013 in der Mudra-Kaserne. Porzer Illustrierte, 17. April 2013, abgerufen am 15. März 2014.