Mouvement républicain et citoyen
Das Mouvement républicain et citoyen (deutsch Staatsbürgerlich-republikanische Bewegung) war eine linksrepublikanische Partei in Frankreich. Ein Pendant in den Parteienlandschaften der deutschsprachigen Staaten ist nicht auszumachen. Wirtschafts- und sozialpolitisch vertrat sie linke Positionen, die sich auch als demokratisch-sozialistisch oder linkssozialdemokratisch beschreiben lassen, während sie in kultur-, europa- und außenpolitischen Fragen souveränistische Ansichten vertrat. Somit gehörte sie auch zu den EU-kritischen Parteien in Frankreich.
Mouvement républicain et citoyen Staatsbürgerlich-republikanische Bewegung | |
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Georges Sarre | |
Parteivorsitzender | Jean-Luc Laurent (Präsident der Partei) Georges Sarre (Präsident des Nationalrates) |
Stellvertretender Vorsitzender | Marie-Françoise Bechtel (1. Stellvertreterin), Christian Hutin (2. Stellvertreter), Catherine Coutard (3. Stellvertreterin) |
Ehrenvorsitzender | Jean-Pierre Chevènement |
Gründung | 25. Januar-26. Januar 2003 |
Gründungsort | Paris |
Hauptsitz | 3, Avenue de Corbera 75012 Paris |
Ausrichtung | Demokratischer Sozialismus, Republikanismus, EU-Skepsis, Souveränismus, Sozialdemokratie |
Farbe(n) | Rot, Blau |
Parlamentssitze | 1/577 1/348 |
Mitgliederzahl | 600[1] (2017) |
Europapartei | Europeans United for Democracy |
Website | www.mrc-france.org |
Geschichte
Die Partei war die Nachfolgepartei des Mouvement des citoyens (MDC), das sich 2002 auflöste. Das MDC war von Jean-Pierre Chevènement begründet worden, der die Sozialistische Partei 1993 wegen der Operation Desert Storm und der Zustimmung der Sozialistischen Partei zum Vertrag von Maastricht verlassen hatte. Der Verlust aller Sitze der MDC bei den Parlamentswahlen 2002 veranlasste Chevénement 2003, den Mouvement républicain et citoyen zu gründen. Er selbst unterlag in seiner Hochburg Territoire de Belfort.
Die Gründung der MRC bedeutete eine Neugliederung der Linken. Der Pôle republicain sollte alle „Republikaner von links bis rechts“ umfassen. Chevènement und die MRC unterstützten bei den Präsidentschaftswahlen 2007 die Kandidatin der sozialistischen Partei, Ségolène Royal, um einen erneuten Schock wie 2002 zu verhindern, als es nicht zuletzt aufgrund einer Fragmentierung des Mitte-links-Lagers zu einer Stichwahl zwischen dem konservativ-liberalen Jacques Chirac und dem rechtsextremen Jean-Marie Le Pen kam. Der MRC schickte bei den Parlamentswahlen 2007 seine Kandidaten ins Rennen, so auch Chevènement im Territoire de Belfort, wo er seinen Sitz 2002 an die konservative UMP verloren hatte. Er selbst schaffte es nicht, seinen Sitz zurückzugewinnen, aber Christian Hutin, ein ehemaliger Linksgaullist, gewann die Wahl im Département Nord. Die Partei stellte nach den Parlamentswahlen 2012 drei Mitglieder in der Nationalversammlung, die der Fraktion der Sozialisten angehörten, und einen Senator, der mit den Kommunisten im Senat saß. Zudem sind 15 Regionalräte und 6 Generalräte von der MRC. Bei den Parlamentswahlen 2017 konnte nur Christian Hutin sein Mandat in der Nationalversammlung verteidigen. Der Sitz im Senat wurde im selben Jahr erfolgreich verteidigt.
Am 3. Februar 2019 fusionierte die Partei mit der Alternative pour un programme républicain, écologiste et socialiste (APRÉS) zur Gauche républicaine et socialiste (GRS).
Weblinks
- Le Mouvement Républicain et Citoyen — Offizielle Webseite