Moto Guzzi Motoleggera 65
Die Moto Guzzi Motoleggera 65 ist ein Leichtkraftrad, das die italienische Firma Moto Guzzi von 1946 bis 1954 herstellte. „Motoleggera“ bedeutet im Deutschen „Leichtmotorrad“.[1]
Moto Guzzi | |
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![]() Moto Guzzi Motoleggera 65 (1949–1954) | |
Motoleggera 65 | |
Hersteller | Moto Guzzi |
Verkaufsbezeichnung | Guzzino. |
Produktionszeitraum | 1946 bis 1954 |
Klasse | Leichtkraftrad |
Motordaten | |
1-Zylinder 2-Takt | |
Hubraum (cm³) | 63,7 cm³ |
Leistung (kW/PS) | 1,5 kW |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 50 km/h |
Getriebe | 3-Gang |
Antrieb | Kette |
Bremsen | Trommeln |
Radstand (mm) | 1200 |
Maße (L × B × H, mm): | 1930 × 700 × 930 |
Leergewicht (kg) | 45 |
Nachfolgemodell | Moto Guzzi Cardellino |
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Geschichte
Die Motoleggera 65 war die erste Neukonstruktion von Moto Guzzi nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Gegensatz zu den weiter gebauten Vorkriegskonstruktion mit 250 cm³ oder gar 500 cm³ Hubraum bot die „Guzzino“ Mobilität für kleines Geld. Anfangs kostete das Leichtkraftrad ITL 159.000 (€ 82,12).[1]
Bis 1951 war die Motoleggera 65 noch ohne amtliches Kennzeichen in Italien zu fahren, dann wurden diese auch für Leichtkrafträder eingeführt. 1954 ersetzte die weiterentwickelte Cardellino die Guzzino.[1]
Technik
Motor und Antrieb
Die Guzzino. hat einen luftgekühlten Einzylinder-Zweitaktmotor mit schräg nach vorne stehendem Zylinder. Auf dem linken Stumpf der zweifach gelagerten Kurbelwelle befindet sich das Schwungrad, das auch den Magnetzünder antreibt. Über eine Mehrscheiben-Ölbadkupplung wird die Motorkraft zum Dreiganggetriebe weitergeleitet, das mit einem Schalthebel an der rechten Seite des Tanks über ein Gestänge zu bedienen ist. Mit dem Hinterrad ist das Getriebe durch eine Maschinenkette verbunden.[1]
Die Gemischaufbereitung bewerkstelligt ein Flachstromvergaser mit Rundschieber, 15 mm Durchlass und Tellerluftfilter. Das verchromte Auspuffrohr ist unter dem Motor nach hinten zum vor dem Hinterrad quer liegenden, brünierten Schalldämpfer in Zylinderform gezogen. Vom Schalldämpfer führt an der linken Fahrzeugseite ein Diffusor nach außen. Ab 1948 wurde dieser durch ein kurzes, schräg abgeschnittenes Auspuffrohr ersetzt.[1]
Rahmen und Fahrwerk
Die Motoleggera 65 hat einen Zentralrohr-Brückenrahmen ohne Heckausleger. Die Hinterradschwinge stützt sich über eine zentrale Tonnenfeder ohne Dämpfung am Rahmen ab. Das Vorderrad sitzt in einer Parallelogrammgabel mit Tonnenfeder.[1]
Tank
Der Tank für Benzin/Ölgemisch hat ein Volumen von 6,5 Litern.[1]
Räder und Bremsen
Die 26″-Räder sind als Drahtspeichenräder ausgeführt und besitzen Halbnaben-Trommelbremsen. Die hintere Bremse wird über einen Fußhebel an der linken Motorseite und ein Gestänge bedient, die vordere mit einem Seilzug vom Lenker aus. Der Fußbremshebel ist mit der Fußspitze zu bedienen.
Werkstoffe
Das Motor-/Getriebegehäuse, der Zylinder und der Zylinderkopf sind aus Aluminium gefertigt. Zeitweise gab es auch einen Graugusszylinder. Der Rahmen, die Hinterradschwinge, die Vorderradgabel, der Tank und die Schutzbleche dagegen sind aus Stahlblech.
Lackierung, Oberflächenbehandlung und Embleme
Die Stahlblechteile sind meistens feuerrot (ähnlich RAL 3000) mit schwarzen und goldfarbenen Zierstreifen lackiert. Im Jahre 1953 gab es einige Exemplare ohne Zierstreifen und einige grau lackierte Exemplare. An den Tankseiten der Maschinen finden sich goldfarbene Moto-Guzzi-Embleme als Abziehbilder. Die Graugussteile des Motors (soweit zutreffend) sind brüniert.[1]
Technische Daten[1]
Typ | Motoleggera 65 |
Bauzeitraum | 1946–1954 |
Hubraum | 63,7 cm³ |
Bohrung × Hub | 42 mm × 46 mm |
Verdichtung | 5,5 : 1 |
Leistung | 2,0 PS (1,5 kW) |
bei Drehzahl | 5000/min. |
Getriebe | 3-Gang |
Radstand | 1400 mm |
Maße | 1930 mm × 700 mm × 930 mm |
Leergewicht | 45 kg |
Reifen vorne / hinten |
1,75″ × 2,00″ × 26″ / 1,75″ × 2,00″ × 26″ |
Höchstgeschwindigkeit | 50 km/h |
Benzinverbrauch | ca. 2,0 l / 100 km |
Einzelnachweise
- Mario Colombo: Moto Guzzi. 2. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990. ISBN 3-613-01274-X