Moselaufstieg
Der Moselaufstieg ist eine als Westumfahrung geplante Umgehungsstraße in Trier, welche zusammen mit der Bundesautobahn 64 als Nordumfahrung den moselparallelen Durchgangsverkehr in Trier reduzieren soll. Der Bau ist seit seiner Planung in der Landes- und Kommunalpolitik umstritten.
Verlauf und Planung
Die Westumfahrung soll die Bundesautobahn 64 mit der Luxemburger Straße bei Konz verbinden und dadurch den steilen Aufstieg der Bundesstraße 51 in Trier-West entlasten. Dabei dient sie vor allem einer direkten Anbindung des Industriegebiets Trier-Zewen. Außerdem bestünde eine direkte Verbindung des Konzer Saartals mit der A64.[1][2][3]
Geschichte
Seit den 1980er Jahren ist eine derartige Umfahrung geplant. Durch starke Kritik seitens der Bevölkerung wurde jedoch nie mit dem Bau begonnen. Im Jahr 2015 kam bei einem Treffen von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Landesminister Roger Lewentz die Umfahrung wieder auf den Plan. Dobrindt sieht in der Planung ein Potenzial zur Entlastung der Stadt, das ausgeschöpft werden müsse, wozu er das Projekt in den Bundesverkehrswegeplan aufnahm. Die Landesregierung gab jedoch bekannt, das Projekt dennoch weiterhin nicht umsetzen zu wollen.[4][1]
Lewentz plädiert weiterhin für eine Alternative, um die jahrelangen Diskussionen endlich verstummen zu lassen. Eine von seinem Ministerium in Auftrag gegebene Studie zur Prüfung der Verkehrszahlen in der Region gab jedoch für die CDU und Dobrindt erneut Anlass den Bau von Moselaufstieg und Meulenwaldautobahn zu begründen. Dabei wurde ermittelt, dass mit einer Zunahme des Verkehrs zu rechnen sei, falls nicht bald möglichst eine Planung auf den Tisch kommt. Alternativ will das Land 19 Millionen Euro in den Bahnverkehr investieren. Dies würde ebenso zur Entlastung des moselparallelen Verkehrs in Trier führen. Hierbei spielt auch eine Reaktivierung der Trierer Weststrecke eine Rolle.[4]
Eine zusätzliche Aufnahme des Moselaufstiegs würde dem Konsens der Regierung SPD/Grüne in Landtag widersprechen, da man sich zwar für die Hochmoselbrücke aber gegen Moselaufstieg und Meulenwaldautobahn entschieden habe.[4] Für diese Haltung wird die Regierung stark von der CDU kritisiert.[2]
Nach aktuellen Hochrechnungen belaufen sich die Kosten für den Bau auf 60,1 Millionen Euro.[1]
Daher fordern die Grünen, dass Meulenwaldautobahn und Moselaufstieg aus dem Bundesverkehrswegeplan ersatzlos gestrichen werden und stattdessen auf eine moderne und nachhaltige Mobilität gesetzt wird. Beide Projekte werden von ihnen als „ökologisches und finanzielles Desaster“ bezeichnet.[5]
Kritik
Seit die Planungen erstmals aufkamen, wird das Projekt seitens der ansässigen Bevölkerung kritisiert und durch Initiative und Demonstration verhindert. In den betroffenen Trierer Stadtteilen finden sich mehrfach Plakate und Veranstaltungen, welche auf das Projekt aufmerksam machen sollen und klar die Gegenhaltung herausstellen.[3] Der Zustand der Plakate beweist, wie lang in Trier erfolglos für eine ersatzlose Streichung der Planung gekämpft wird.[6]
Insbesondere seit der Wiederaufnahme in den Bundesverkehrswegeplan 2030 wird kritisiert, dass bei der Planung durch den Bund der Wille des Landes missachtet wird, indem sich die Landes-CDU Unterstützung aus der Bundesregierung holt.[1][3]
Die CDU selbst kritisiert die Haltung der Landesregierung als „giftgrün“, was wiederum als gegenseitige Aufstachelung als negative Art der Gewinnung von Befürwortern kritisiert werden kann.[6]
Einzelnachweise
- Streit um Trierer Moselaufstieg verschärft sich. In: lokalo.de. Abgerufen am 6. Februar 2016.
- CDU setzt sich weiter für Moselaufstieg ein. In: volksfreund.de. Abgerufen am 6. Februar 2015.
- Kommen Moselaufstieg und Meulenwaldautobahn nun doch? In: Wochenspiegel Trier. Abgerufen am 6. Februar 2016.
- Gutachten: Moselaufstieg bringt mehr als die Bahn. In: Trierischer Volksfreund. Abgerufen am 6. Februar 2015.
- Streit um Trierer Stadtumfahrung – Grüne: „Ökologisches und finanzielles Desaster“. In: lokalo.de. Abgerufen am 6. Februar 2016.
- Stadtumfahrung – “Giftgrüne Politik” – “Totales Desaster”. In: Trier-Reporter. Abgerufen am 6. Februar 2016.