Mortu Nega
Mortu Nega (Englisch: Death Denied oder Those Whom Death Refused) ist ein historischer Film aus dem 1988 von Flora Gomes, einem Regisseur aus Guinea-Bissau. Mortu Nega war Gomes erster Spielfilm. Dies ist die erste Dokumentation, konkreter die erste Ethnofiktion aus seinem Land, die die Erfahrungen des Unabhängigkeitskrieges von Guinea-Bissau zeigt. Dieser Film verbindet Zeitgeschichte mit afrikanischer Mythologie. Mortu Nega war der erste Film, der im unabhängigen Guinea-Bissau produziert wurde. Seine Weltpremiere fand am 29. August 1988 bei den Filmfestspielen in Venedig statt.
Film | |
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Originaltitel | Mortu Nega |
Produktionsland | Guinea-Bissau |
Originalsprache | Guineabissauisches Kreol |
Erscheinungsjahr | 1988 |
Länge | 85 Minuten |
Stab | |
Regie | Flora Gomes |
Drehbuch | Manuel Rambout Barcelos Flora Gomes David Lang |
Produktion | Cecília Fonseca Odette Rosa Nina Neves Aimée Jacques Zajdermann |
Musik | Djanun Dabo Sidonio Pais Cuaresma |
Kamera | Dominique Gentil |
Schnitt | Christiane Lack |
Besetzung | |
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Handlung
1973: Diminga begleitet eine Gruppe getarnter Soldaten, die sich einen Weg durchs Buschland bahnen um Vorräte zu einer Kriegsfront in der Nähe von Conakry transportieren, an der Dimingas Ehemann Sako kämpft. Das Land ist ruiniert und überall gibt es Tote. Hoffnung ist das, was das Leben lebenswert hält. In dem Lager, in dem sie Sako trifft, hat Diminga nicht viel Zeit, um seine Gesellschaft zu genießen. Die Rebellen gewinnen an Boden und sind sich sicher, dass sie den Sieg erringen werden.
1974–77: Das Ende des Krieges ist nicht wirklich ein Ende. Es gibt eine große Dürre im ganzen Land und die Lebensumstände sind weiterhin schwierig. Es ist wahr, dass dort, wo Diminga lebt, große Feste zur Feier des Endes des Krieges stattfinden. Aber die Dürre bleibt. Diminga hat einen kranken Ehemann und andere Kämpfe, etwa um Essen, beginnen.
Der Film ist nach den Worten seines Regisseurs eine afrikanische Parabel. Die Kolonien erlangten ihre Unabhängigkeit und beseitigten den portugiesischen Kolonialismus. Eine Frage, die sich stellt, betrifft die Zukunft Afrikas. Wie Flora Gomes vorschlägt, kann Afrika nicht ohne seinen Glauben, seine Mythen, seine Philosophie und seine Kultur überleben.
Rezension
Das Jahr der Filmpremiere 1988 „markiert nicht nur den 25. Jahrestag der Unabhängigkeit Guinea-Bissaus und die Ermordung seines Führers Amílcar Cabral, sondern auch das Jahr, in dem das Land durch einen brutalen Bürgerkrieg praktisch vernichtet wurde“, so Teresa Ribeiro, Journalistin bei Voice of America. Der Film ist laut ihr eine „Elegie, nicht für die Opfer des Befreiungskrieges, sondern für seine Überlebenden“.
Mortu Nega ist laut René Marx (Pariscope, 14. März 1990) zu einem Kultfilm geworden, der „keine Ideologien oder Moral hat. Es ist eine Liebesgeschichte: nervös, fleischlich, sensibel“.
Weblinks
- Mortu Nega in der Internet Movie Database (englisch)
- Mortu Nega bei newsreel.org
- Mortu Nega bei spot.pcc.edu
- L'Afrique Subsaharienne et la Mondialisation – Artikel von Catherine Maya (französisch)