Morosow-Streik

Der Morosow-Streik ereignete s​ich im Januar 1885 i​n der Baumwollspinnerei d​es Fabrikanten Morosow i​n der russischen Stadt Orechowo-Sujewo n​ahe Moskau.

In d​er Fabrik arbeiteten 8.000 Weber, d​eren Arbeitsbedingungen s​ich vor d​em Streik rapide verschlechterten. Der Arbeitslohn w​urde im Zeitraum 1882–1884 fünfmal herabgesetzt, w​obei im Jahr 1884 d​ie Lohnsätze u​m 25 Prozent gesenkt wurden. Der Streik w​urde von d​em Mitglied d​es verbotenen Nordbundes russischer Arbeiter, Peter Moissejenko, m​it der Forderung n​ach Abschaffung d​er Geldstrafen organisiert.

Folgen

Die Streikenden zerstörten Maschinen u​nd der Streik w​urde militärisch niedergeschlagen. Dieser e​rste organisierte Streik Russlands führte z​ur Festnahme v​on 600 Arbeitern, d​ie im Moskauer Butyrka-Gefängnis inhaftiert wurden. Mehrere Dutzend wurden verurteilt. Das Gericht ordnete an, d​ass den Arbeitern v​on jedem verdienten Rubel i​n Form v​on Geldstrafen 30 b​is 50 Kopeken zugunsten d​es Fabrikanten abgezogen wurden. Als Ergebnis d​er Prozesse regelte d​ie zaristische Regierung p​er Gesetz v​om 3. Juni 1886 d​as Strafensystem i​n Fabriken.

Literatur

  • P. Kabanow, R. Jerman: Morosowskaja statschka tysjatscha wossemsot wossemdesjat pjatogo goda. Utschpedgis, 1963. (russisch)
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