Moritz von der Pfalz
Moritz von der Pfalz (* 6. Januar 1621 in Küstrin; † vermutlich zwischen dem 13. und 16. September 1652 auf See[1]) war ein pfälzischer Prinz aus der Linie Pfalz-Simmern.
Leben
Moritz war das fünfte Kind von Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz und Elisabeth Stuart, der Tochter König Jakob I. von England.
Im Bürgerkrieg zwischen seinem Onkel Karl I. und den Roundheads diente er unter dem Kommando seines Bruders Prinz Ruprecht von der Pfalz. Moritz kämpfte in der Schlacht bei Edgehill, wo er verwundet wurde. Nach der Schlacht von Marston Moor konnte er gemeinsam mit seinem Bruder entkommen. Nach der Hinrichtung Karl I. übernahm er als Vizeadmiral[2] mit seinem Bruder eine kleine Flotte, die den Handel Englands mit dem Kontinent stören sollte. Die Flotte wurde 1651 durch Admiral Blake vernichtet. Danach gingen die Brüder zur offenen Piraterie über.
Im Spätherbst 1652 sank Moritz' Schiff in einer Sturmnacht bei den Westindischen Inseln. Der Prinz blieb verschollen. Der Legende nach soll er mit riesigen Schätzen aus Peru und Mexiko in Richtung eines französischen Hafens unterwegs gewesen, kurz vorher aber in die Hände von Seeräubern gefallen, nach Algier verschleppt und im Inneren Afrikas verschwunden sein.
Literatur
- Sonja Steiner-Welz: Mannheim. Tausend Fragen und Antworten. Reinhard Welz Vermittler Verlag, Mannheim 2001, ISBN 3-936041-56-3, S. 29 ff.
- Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, Bd. 49. Verlag J. F. Gleditsch, Leipzig 1849, S. 410 f. (Digitalisat)
- Wilhelm Nöldeke: Sophie, Kurfürstin von Hannover. Hahn, Hannover 1864, S. 7 (Sonderdruck aus dem Programm der Stadttöchterschule, 1864).
Einzelnachweise
- Moritz von der Pfalz auf thepeerage.com, abgerufen am 4. Oktober 2015.
- Peter Wolf (Hrsg.): Der Winterkönig, Friedrich von der Pfalz. Bayern und Europa im Zeitalter des Dreissigjährigen Krieges. Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1810-2, S. 211 (zugl. Katalog der gleichnamigen Landesausstellung im Haus der Bayerischen Geschichte 2003).