Moritz Perczel
Ritter Moritz Perczel von Bonyhád, ung. Perczel Mór, (* 14. November 1811 in Tolna; † 25. Mai 1899 in Bonyhád, Ungarn) war ein ungarischer Revolutionsgeneral.
Perczel errichtete auf Landeskosten am 16. September 1848 ein Freikorps und zwang mit diesem das 10.000 Mann starke Armeekorps unter Roth und Philippovich auf offenem Feld zur Waffenstreckung. Hierfür wurde er zum Generalmajor ernannt. Am 31. Dezember wurde er von den Österreichern bei Moor angegriffen und sein Korps großenteils gesprengt. Perczel ging dann mit neu gebildeten Freischaren zum Entsatz von Peterwardein ins Banat, wo er seit dem 22. März sehr schnell Sieg auf Sieg erkämpfte, so bei Zombor, Sireg und Horgos. Er verstärkte dann die Besatzung von Peterwardein. Später nahm er die Serbenburg bei Szettmanás ein, wurde aber von der österreichisch-russischen Hauptmacht bis nach Szegedin gedrängt. Da er den Plänen Görgeys und der Regierung nicht zustimmte, wurde er am 29. Juli seines Kommandos enthoben. Ungeachtet dessen kämpfte Perczel unter Graf Henryk Dembiński bei Temesvár. Nach der Katastrophe von Világos am 13. August flüchtete er in das Osmanische Reich und ging 1851 nach London.
1867 kehrte Perczel nach Ungarn zurück, wurde in das Unterhaus gewählt und gehörte dort der Deák-Partei an, als deren Präsident er 1873 und 1874 einen hervorragenden Einfluss ausübte. Danach lebte er bis zu seinem Tod zurückgezogen auf seinen Besitzungen.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Perczel, Moriz. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 21. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 461–468 (Digitalisat).
- Z. Fallenbüchl: Perczel von Bonyhád Mór. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 413.