Moonmist
Moonmist ist ein Computerspiel der US-amerikanischen Firma Infocom aus dem Jahr 1986. Es gehört zum Genre der Textadventures.
Moonmist | |
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Studio | Infocom |
Publisher | Infocom |
Leitende Entwickler | Stuart Galley, Jim Lawrence |
Erstveröffent- lichung |
1986 |
Plattform | Apple II, Atari-8-Bit, Atari ST, Commodore 64, Commodore Amiga, DOS, Mac OS, Schneider CPC, TI-99/4A |
Spiel-Engine | Z-machine |
Genre | Textadventure |
Spielmodus | Einzelspieler |
Steuerung | Tastatur |
Medium | Diskette |
Sprache | Englisch |
Kopierschutz | Beilagenreferenzierung |
Handlung
Die Handlung im Stil einer Gothic Novel mit Elementen einer Detektivgeschichte spielt in dem fiktiven englischen Schloss Tresyllian Castle. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines jungen amerikanischen Detektivs. Tamara Lynd, die Verlobte des Schlossinhabers Lord Jack Tresyllian und eine gute Freundin des Spielers, bittet um Hilfe bei der Enttarnung eines Schlossgespenstes. Ziel des Spiels ist es, den Spuk zu entlarven und einen versteckten Schatz zu finden. Der Spieler muss dazu mehrere Schlossgäste befragen und zahlreiche Rätsel lösen.
Spielprinzip und Technik
Moonmist ist ein Textadventure, das heißt, Umgebung und Geschehnisse werden als Bildschirmtext ausgegeben und die Visualisierung obliegt zum größten Teil der Fantasie des Spielers. Die Steuerung von Moonmist erfolgt über schriftliche Befehle, die über die Tastatur eingegeben und von einem Parser ausgewertet werden. Das Spiel enthält ein Zeitlimit, nach dessen Ablauf es nicht mehr lösbar ist. Am Anfang wird der Spieler nach seiner Lieblingsfarbe gefragt; abhängig von seiner Antwort gibt es eigene Spielverläufe mit unterschiedlichen Spiellösungen.
Produktionsnotizen
Das Adventure hat keine Grafik und keinen Sound. Es wurde auf Basis der Z-machine entwickelt; die Umsetzung erfolgte für den Commodore 64, DOS, Atari-8-Bit, Atari ST, Amiga, Amstrad, TI-99/4A, Mac OS und Apple II. Entwickler waren Stu Galley und Jim Lawrence.
Die Packungsbeilage von Moonmist enthält unter anderem das Buch The Legendary Ghosts of Cornwall und die Broschüre A Visitor’s Guide to Tresyllian Castle mit Übersichtskarten und einem kurzen Abriss der Schlossgeschichte. Diese Dokumente werden im Spielverlauf referenziert, wodurch sie einen Kopierschutz darstellen.
Rezeption
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Die deutsche ASM stellte heraus, dass Moonmist, unüblich für Adventurespiele, einen hohen Wiederspielwert habe, da sich von Spiel zu Spiel inhaltliche Parameter änderten. Das Magazin lobte den „hervorragenden“ Parser des Spiels und den „gut durchdachten“ Handlungsablauf. Redakteur Bernd Zimmermann urteilte, Moonmist müsse „in die lange Liste Infocomscher Spitzenprodukte“ aufgenommen werden.[1] Ein amerikanischer Rezensent betonte die Unterschiede zwischen Moonmist und früheren Infocom-Adventures (“For Infocom veterans, Moonmist demonstrates how text adventures have changed since the heyday of Zork.”) Die Handlung sei komplexer und der Spieler werde mehr in die Geschichte hineingezogen. Dabei sei auch das Zeitlimit für eine realitätsnahe Spielerfahrung nützlich.[2]
Eine Untersuchung zur Computerspielgeschichte und -theorie charakterisierte Moonmist als Mystery-Adventure. Ähnlich wie bei Ballyhoo gäbe es allerdings mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten zu den frühen Mystery-Adventures von Infocom wie Suspect, Deadline und The Witness.[3]
Einzelnachweise
- Bernd Zimmermann: Etwas für Kenner. In: Aktueller Software Markt. März 1987, S. 74 (kultboy.com).
- Neil Randall: Moonmist. In: Compute!, Issue 86, 7/1986, S. 34.
- Nick Montfort: Twisty Little Passages: An Approach to Interactive Fiction. MIT Press, Cambridge 2003, ISBN 0-262-13436-5, S. 140.