Mohamed Choukri
Mohamed Choukri (Zentralatlas-Tamazight ⵎⵓⵃⵎⵎⴷ ⵛⵉⴽⵔⵉ Muḥemmed Cikri, arabisch محمد شكري, DMG Muḥammad Šukrī; * 15. Juli 1935 in Beni Chiker, Spanisch-Marokko; † 15. November 2003 in Rabat, Marokko) war ein marokkanischer Schriftsteller.
Leben
Choukri stammte aus einer bäuerlichen Berber-Familie im Rif und zog im Alter von sieben Jahren in die nordmarokkanische Stadt Tanger, wo er sich anfänglich als Kleinkrimineller durchschlug. Im Jahre 1956 wurde er bei einer politischen Demonstration verhaftet und lernte das Lesen und Schreiben während der Zeit im Gefängnis von Tanger. Ein Mitgefangener machte ihn auf ein Lyceum in Larache aufmerksam, das Choukri nach seiner Entlassung besuchte.
Eine Zeit lang war Choukri Arabischlehrer an einem Gymnasium in Tanger. Er betätigte sich auch als Literaturkritiker für Presse und Rundfunk (Radio Medi1 in Tanger). Seine Freundschaft zu Paul Bowles und anderen Literaten wie Jean Genet und Tennessee Williams führte zu seiner Entdeckung als Schriftsteller. Bowles diktierte er seine Autobiografie al-Hubz al-Hafi („Das nackte Brot“) auf Spanisch, die zunächst auf Englisch, 1980[1] auf Französisch (übersetzt von Tahar Ben Jelloun) und 1982 in Marokko im Eigenverlag auf Arabisch erschien. Wegen seines schonungslosen Realismus und der Darstellung von Homosexualität wurde das arabische Werk im Jahr 1983 verboten. Erst im Jahre 2000 durfte es wieder erscheinen. Das Buch wurde in insgesamt vierzig Sprachen übersetzt. Das nackte Brot zählt zu den bedeutsamsten Texten der modernen arabischen Literatur. Choukri führte ihn in al-Shuttar – Zeit der Fehler fort.
Choukri starb am 15. November 2003 im Militärhospital in Rabat an den Folgen von Kehlkopfkrebs.
Werke
- al-Hubz al-Hafi (Deutsch: Das nackte Brot, 1986 – Die Andere Bibliothek, Band 23).
- als Piper-Taschenbuch, München 1992, ISBN 3-492-21419-3.
- al-Shuttar, 1992 (Deutsch: Zeit der Fehler, 1994).
Literatur
- Barbara Sigge: Entbehrung und Lebenskampf. Die Autobiographie des marokkanischen Autors Mohamed Choukri. Schwarz, Berlin 1997, ISBN 978-3-87997-264-7 (= Islamkundliche Untersuchungen, Band 213).
Weblinks
- Literatur von und über Mohamed Choukri im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://www.g26.ch/marokko_biographie_mohamed_choukri.html Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: [http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://www.g26.ch/marokko_biographie_mohamed_choukri.html Nachrufe]
- Nachruf in Al Ahram (engl.)
- Biografie zu Mohamed Choukri, engl.; Photo
- Literarisches Erbe von Mohamed Choukri: Zeit der Fehler