Missa Sub tuum praesidium
Die Missa Sub tuum praesidium ist eine um 1492–1496 entstandene Marienmesse des Komponisten Jacob Obrecht.
Entstehung
Die Messe entstand als Auftragswerk während Obrechts Aufenthalt in Frankreich für die Osterfeier Maximilians I. in der St.-Martins-Basilika in Halle 1503. Vom Hof Maximilians I. erhielt er 1503 in Namur ein Geschenk, „von wegen eines Ambts Regina celi So er vnns gemacht hat“, womit die Missa Sub tuum praesidium gemeint ist.[1]
Musikalischer Aufbau
In der Messe werden cantus firmi verwendet, im Satz ist sie isorhythmisch gehalten. Zudem wächst mit jedem Satz die Anzahl der Stimmen von drei Stimmen im Kyrie bis zu sieben im Agnus Dei. Die Ordinariumstexte werden von Tenor II, Bass und Alt II gesungen, die restlichen Stimmen tragen in Form von Tropen sieben marianische Gesänge vor, darunter das in jedem Satz erscheinende und als cantus firmus verwendete sub tuum praesidium. Der cantus firmus steht isoliert und wird in langen, gleichen Notenwerten vorgetragen, sodass der cantus planus der zugrunde liegenden marianischen Antiphon dadurch gewahrt bleibt.
Die Sätze sind:
Literatur
- Ludwig Finscher: Obrecht (PDF; 5,8 MB). In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. J.B. Metzler und Bärenreiter-Verlag, 1994. Sp. 1257–1272. ISBN 3476410226
- Gerhard Dietel: Musikgeschichte in Daten. Bärenreiter-Verlag, Kassel 1994. S. 130. ISBN 3423033215
Weblinks
- Noten als PDF-Download (Memento vom 12. Mai 2009 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Birgit Lodes: Gregor Mewes’ »Concentus harmonici« und die letzten Messen Jacob Obrechts. Habilitationsschrift Universität München 2002 (Druck in Vorbereitung).