Mir (Zahlungssystem)
Mir (russisch Мир, ˈmʲir; lit. Welt; Frieden) ist ein nationales Zahlungssystem Russlands. Das System wird von der russischen Aktiengesellschaft NSPK betrieben, die vollständig im Besitz der Zentralbank der Russischen Föderation ist. Mit Zahlungskarten von Banken, die an das System angeschlossen sind, können deren Kunden u. a. am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen und Geldautomaten nutzen.
Geschichte
Erste Versuche ein nationales Zahlungssystem in Russland einzuführen gab es bereits in den 90er Jahren. Hauptgrund für deren Scheitern war die fehlende Bereitschaft der Zentralbank das System zu finanzieren.[1] Zwanzig Jahre später, als Reaktion auf Sanktionen der USA im Jahr 2014,[2] wurde von Russland die Einführung eines eigenen Zahlungssystems als Alternative zu bestehenden ausländischen Systemen beschlossen.[3] Am 5. Mai unterzeichnete der russische Präsident Putin das Gesetz zur Einführung eines nationalen Zahlungssystems.[4] Im Jahr 2015 begann man mit der Ausgabe von Karten. Seit Dezember 2017 können Kunden des Systems mit Samsung Pay bezahlen. Seit dem April 2019 akzeptieren eine Bank in der Türkei [5] und eine in Kirgisistan[6] die Karten des Systems. Im Februar 2020 waren 73 Millionen Karten ausgegeben.[7] Seit Juli 2021 soll die Auszahlung der Renten- und Sozialleistungen des Rentenfonds der Russischen Föderation nur noch über das System Mir erfolgen.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Maxim Builov: Bogaty vnutrenij mir In: Kommersant-Dengi Nr. 50, 2015, S. 40
- Webseite ZEIT ONLINE. Abgerufen am 13. Januar 2021
- https://www.check24.de/kreditkarte/news/kreditkartensystem-russland-mir-58494/
- Webseite des Russischen Präsidenten. Abgerufen am 12. Januar 2021.
- Tatiana Voronova, Gabrielle Tétrault-Farber Webseite von Reuters. Abgerufen am 12. Januar 2021.
- https://24.kg/english/103343_Bank_cards_of_Kyrgyzstan_may_be_used_in_Russia_in_2019/
- https://mironline.ru/payment-system/history/
- Ольга Игнатова: ПФР: С 1 июля банки будут зачислять пенсии только на карты "Мир". In: Российская Газета. rg.ru, 10. Juni 2021, abgerufen am 15. Februar 2022 (russisch).