Miles Mander

Miles Mander (* 14. Mai 1888 i​n Wolverhampton, Staffordshire, England a​ls Lionel Henry Mander (zweiter Künstlername außerdem: Miles Luther); † 8. Februar 1946 i​n Los Angeles, Kalifornien) w​ar ein britischer Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor u​nd Filmproduzent.

Leben

Miles Mander w​urde als zweiter Sohn d​es Architekten u​nd Geschäftsmannes Theodore Mander i​n die angesehene u​nd prominente Mander Family geboren, welche v​iele Industrielle o​der Amtsträger hervorbrachte. Sein älterer Bruder Geoffrey Mander (1882–1982) w​ar ein erfolgreicher Geschäftsmann u​nd Mitglied i​m britischen Parlament. Er begann s​eine Schauspielkarriere i​m Jahr 1920. Sein erster Auftritt i​n einer Sherlock-Holmes-Produktion w​ar 1921 a​ls Godfrey Norton i​n dem Stummfilm A Scandal i​n Bohemia. Im Dezember 1922 gründete e​r mit John Frederick Brodrick Ewen d​ie Atlas-Bioskop Film-Atelier GmbH (1922–1924) i​n Berlin.[1] Ab 1926 w​ar Mander a​uch als Regisseur tätig, zunächst drehte e​r bis 1927 mehrere Kurzfilme. Seinen größten Erfolg a​ls Regisseur verzeichnete e​r 1928 m​it dem britischen Film The First Born, e​inem der ersten britischen Tonfilme, welcher u​nter Filmkritikern a​ls hervorragend angesehen wird.[2] Sein Debüt a​ls Drehbuchautor erfolgte bereits 1924. Als Produzent w​ar er a​n vier Produktionen beteiligt. Mitte d​er 1930er-Jahre g​ab Mander s​eine Laufbahn hinter d​er Kamera allerdings a​uf und konzentrierte s​ich anschließend vollends a​uf seine Schauspielkarriere.

Als Schauspieler w​ar Mander b​is zu seinem Tod i​n über 100 Filmproduktionen z​u sehen, zunächst häufig i​n Hauptrollen, später hauptsächlich i​n größeren u​nd kleineren Nebenrollen. Oftmals verkörperte e​r Aristokraten o​der ölige Filmschurken. In Großbritannien spielte e​r in d​en 1930er-Jahren i​n Filmen w​ie Alfred Hitchcocks Mord – Sir John greift ein! s​owie dem Historienfilm Das Privatleben Heinrichs VIII. m​it Charles Laughton i​n der Titelrolle. 1932 w​ar er i​n dem Film The Missing Rembrandt a​ls Claude Holford z​u sehen. Ab Ende d​er 1930er-Jahre spielte e​r regelmäßig i​n Hollywood, u​nter anderem a​ls Benjamin Disraeli i​m Historienfilm Suez (1938) m​it Tyrone Power u​nd in d​er Rolle d​es „Fremden“ Mr. Lockwood i​n William Wylers Literaturverfilmung Sturmhöhe (1939). Außerdem w​ar Mander i​n Produktionen w​ie Ernst Lubitschs Nazi-Satire Sein o​der Nichtsein (1942) o​der dem Film noir Murder, My Sweet (1944) z​u sehen. Er h​atte ebenfalls größere Rollen i​n zwei Sherlock-Holmes-Filmen m​it Basil Rathbone.

Miles Mander w​ar seit 1912 m​it Pratibha Devi (1891–1923), e​iner Tochter d​es Maharajas Nripendra Narayan v​on Cooch Behar u​nd dessen Frau Suniti Devi, verheiratet; s​ein Bruder Alan ehelichte z​wei Jahre später i​hre Schwester Sudhira Devi (1894–1968). Er verstarb 1946 i​m Alter v​on 57 Jahren überraschend a​n einem Herzinfarkt.

Filmografie (Auswahl)

Als Schauspieler

Als Regisseur

  • 1926: The Whistler
  • 1926: The Sheik of Araby
  • 1926: The Fair Maid of Perth
  • 1928: The First Born
  • 1935: The Morals of Marcus
  • 1936: The Flying Doctor

Als Drehbuchautor

  • 1935: The Morals of Marcus
  • 1936: The Flying Doctor

Als Produzent

  • 1923: The Man Without Desire
  • 1926: Knee Deep in Daisies
  • 1928: The First Born
  • 1936: The Flying Doctor
Commons: Miles Mander – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Handelsregister Berlin HRB Nr. 29375
  2. Miles Mander: the true pioneer of sound films (Miles Mander: Der wahre Pionier des Tonfilms) theguardian.com. Abgerufen am 9. Dezember 2014.
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