Milchbucktunnel
Der Milchbucktunnel ist ein 1820 Meter langer Strassentunnel in Zürich und Teil des Autobahnzubringers A1L der Autobahn A1.
Milchbucktunnel | ||||
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Südportal | ||||
Nutzung | Strassentunnel | |||
Ort | Zürich | |||
Länge | 1820 m | |||
Anzahl der Röhren | 1 | |||
Größte Überdeckung | 35 m | |||
Bau | ||||
Baubeginn | 1975 | |||
Betrieb | ||||
Freigabe | 2. Juli 1985 | |||
Lage | ||||
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Koordinaten | ||||
Nordportal | 683721 / 250458 | |||
Südportal | 682929 / 248852 |
Das im Jahre 1985 dem Verkehr übergebene Bauwerk liegt zwischen den Anschlüssen Zürich-Letten und Zürich-Unterstrass und besteht aus einer Tunnelröhre mit je einem Fahrstreifen Richtung Innenstadt und stadtauswärts. Eine mittlere, dritte Spur dient als Pannenstreifen.[1] In Fahrtrichtung Norden folgt der Schöneichtunnel.
Wie die Sihlhochstrasse ist er ein realisierter Teil des umstrittenen Zürcher Expressstrassen-Y, das erstmals 1955 in zwei Expertenberichten vorgeschlagen wurde, um die A1 und die A3 mitten in der Stadt Zürich beim Letten zu verknüpfen, aber nicht fertig gebaut wurde.[2]
Verkehr
Der Tunnel sollte ursprünglich mit zwei Röhren ausgeführt werden, was allerdings durch eine Volksabstimmung in der Stadt Zürich abgelehnt wurde, so dass nur der Bau der östlichen Röhre zur Ausführung kam. Er endet an der Wasserwerkstrasse in der Zürcher Innenstadt beim Oberen Letten. Dort sollte er über der Limmat im Bereich der Badeanstalt mit einem Verkehrsdreieck die drei Nationalstrassen verknüpfen. Eine andere Planung sah vor, ihn unterirdisch zu führen, um im Sihltal die A1 mit der A3 zu verbinden.
Täglich befahren rund 50'000 Fahrzeuge den Tunnel.
In Fahrtrichtung Innenstadt befindet sich beim Nordportal zwischen den Fahrspuren eine Einfahrt zum unterirdischen Parkhaus Irchel.
Bau
Der Milchbucktunnel weist ein mittleres Gefälle von 2,7 % von Norden nach Süden auf und verbindet das Glatt- mit dem Limmattal. Er unterquert den Höhenzug Milchbuck, ein vollständig überbautes Gebiet der Stadt Zürich. Dabei wird im Süden ein Moräne durchquert. Der Tunnelabschnitt wurde auf 250 Meter Länge mit einem Voreinschnitt hergestellt. Bei den folgenden 330 Metern kam ein Vollausbruch mit dem Gefrierverfahren zur Anwendung, wobei die Stampfenbachstrasse mit einer minimalen Überdeckung von 6,5 Metern und Wohn- und Geschäftshäuser in der Beckenhofstrasse mit 5,5 Metern unterquert wurden. Die anschliessende 960 Meter lange Strecke im Molassefels wurde mit einer Teilschnittmaschine im Teilausbruch durchfahren, abschliessend folgte noch der 280 Meter lange Voreinschnitt Nord. Der Ausbruchquerschnitt des 1310 Meter langen bergmännisch erstellten Tunnelabschnittes betrug rund 145 Quadratmeter. Insgesamt sind einschliesslich der Voreinschnitte 620'000 Kubikmeter Ausbruchmaterial angefallen. Die Tunnelröhre hatte einen Fahrstreifen Richtung Innenstadt und zwei stadtauswärts.
In den Jahren 2003 und 2006 fanden umfangreiche Instandsetzungsmassnahmen an dem Bauwerk statt. Im Mai 2011 begannen die Arbeiten für einen 1300 Meter langen Sicherheitsstollen. Der Stollen wurde 2014 fertiggestellt und kostete 31 Millionen Franken. Seit der Baumassnahme stehen nur zwei der drei Fahrstreifen zur Verfügung, der mittlere Fahrstreifen ist ein Pannenstreifen.
Literatur
- Kurt Aerni: Übersicht über das Projekt des Milchbucktunnels. In: Schweizer Ingenieur und Architekt, Heft 23/85, S. 552–554
Einzelnachweise
- Die dritte Spur im Milchbuck wird definitiv zum Pannenstreifen, 21. September 2016, Tages-Anzeiger
- Westumfahrung Zürich – Die vorläufige Korrektur einer Fehlplanung: Vor über 50 Jahren erfunden, prägt das Strassen-Ypsilon die Verkehrspolitik in Zürich bis heute, 20. April 2009, Neue Zürcher Zeitung