Michel Wintsch
Leben und Wirken
Wintsch lernte ab dem siebten Lebensjahr Klavier. Nach der Ausbildung am musischen Gymnasium studierte er privat bei Jacques Demierre Komposition und begann für das Theater zu komponieren. Als Pianist gehörte er zu Formationen im Rockmusik- und Jazzlager, spielte aber auch Neue Musik. Unter anderem spielte er mit Martin Schütz, Michel Doneda und Ray Anderson. Mit Gerry Hemingway und Bänz Oester bildete er ein langjähriges Trio, mit dem er auch in den USA gastierte. Weiterhin spielt er im Quintett von Gabriela Friedli und in einem Trio mit Béatrice Graf. Im Bereich der improvisierten Rockmusik arbeitete er mit Fred Frith, der Flötistin Franziska Baumann und dem Drummer Bernard Trontin im Projekt «Whisperings» zusammen.
Als Komponist schreibt er seit 1989 auch Filmmusiken, insbesondere für Alain Tanner, aber auch für Marie-Luce Felber, Blaise Piguet, Claudio Tonetti, Carole Bonstein, Ursula Meier und Jean-Marc Pasquet. Seinen Kompositionsstil hat der Kritiker Carl Baugher als «dramatisch und äusserst dynamisch» gekennzeichnet: «Rhythmisch so interessant wie auch harmonisch und melodisch, ist Wintschs Musik facettenreich und ständig in Veränderung.»
Diskographische Hinweise
- WAAMAT (quatre tableaux pour nonet) (Unit 1994)
- Autour de Bartók (Unit)
- Road Movie (Between the lines, 1998)
- Wintsch/Hemmingway/Oster: Open Songs (Altrisuoni 2002)
- Michel Wintsch, Christian Weber, Christian Wolfarth: Willisau (Hatology, 2014)
Filmografie
- 1989: Die Frau aus Rose Hill
- 1998: Vom Gold und vom Vergessen
- 1998: Requiem
- 1999: Jonas und Lila
- 2006: La liste de Carla
- 2010: How About Love
Literatur
- Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 2: M–Z (= rororo-Sachbuch. Bd. 16513). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16513-9.
- Bruno Spoerri: Biografisches Lexikon des Schweizer Jazz. CD-Beilage zu: Bruno Spoerri (Hrsg.): Jazz in der Schweiz. Geschichte und Geschichten. Chronos-Verlag, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0739-6.