Michael Kollin
Michael Kollin, OSB, auch: Michael Griesauer († 18. Mai 1519 in Salzburg), war ein salzburgischer römisch-katholischer Geistlicher und von 1501 bis 1507 Abt der Benediktinerabtei St. Blasius zu Admont.
Leben und Wirken
Bei der Abtswahl nach dem Tode des Abtes Leonhard von Stainach kam es 1501 zu einem Zerwürfnis im Konvent, indem eine knappe Mehrheit den bisherigen Stiftsschaffner Michael Kollin, einem vir non malae conversationis („einem Mann von nicht schlechtem Lebenswandel“), wählten, sechs Konventualen hingegen sich für Alexander von Kaindorf entschieden, der fortan – trotz der Vermahnungen des Salzburger Erzbischofs Leonhard von Keutschach – als Gegenabt auftrat. Kollin vermochte nicht die Unterstützung von König Maximilian zu erlangen, der daraufhin die Abtei in unser als lantsfürsten obersten schutz und schermherren verwaltung nahm. Seitens des Papstes Alexander VI. wurden die Bischöfe von Seckau und Lavant, Matthias Scheit und Erhard Paumgartner, als Schiedsrichter in der Angelegenheit bestimmt. 1504 annullierte Papst Julius II. aus formalen Gründen die Wahl und bestellte den Kurienkardinal Bernardin Carjaval als Abt von Admont, der das Amt zwar nie antrat, aber seine Rechte auf die Einkünfte der Abtei beanspruchte.[1]
Von der Gegenpartei im Admonter Konvent inhaftiert, um seine Abdankung zu erzwingen, lebte Kollin ab 1505 bis zu seinem Tod 1519 im Admonter Hof in Salzburg, von wo aus er vergeblich gegen die Entscheidung der Kurie prozessierte. Bestattet wurde er im Erzstift St. Peter, dem er testamentarisch ein wertvolles Pectorale vermachte. Sein Grabdenkmal befindet sich vor den Chorstufen der Stiftskirche St. Peter.
Literatur
Rudolf List: Stift Admont 1074–1974. Festschrift zur Neunhundertjahrfeier. Oberösterreichischer Landesverlag, Ried im Innkreis 1974, S. 213–216.
Einzelnachweise
- Roland Schäffer: Der Admonter Abtwahlstreit 1501–1519. Ein Beitrag zur landesfürstlichen Kirchenpolitik in der Steiermark vor der Reformation. In: Berthold Sutter (Hrsg.): Die Steiermark im 16. Jahrhundert. Beiträge zur landeskundlichen Forschung. (Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark, Band 27, herausgegeben von der Historischen Landeskommission für Steiermark). Graz 1979. S. 19–69.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Leonhard von Stainach | Abt von Admont 1501–1507 | Christoph von Rauber, Kommendatarabt |