Leonhard von Stainach
Leonhard von Stainach (* um 1450 in Stainach; † 11. Juli 1501 in Admont) war ein salzburgischer römisch-katholischer Geistlicher und von 1491 bis 1501 Abt der Benediktinerabtei St. Blasius zu Admont.
Leben und Wirken
Um nach dem unrühmlichen Abgang des vorigen Abtes Antonius Gratiadei einen weiteren Eingriff des Kaisers in die Rechte des Stifts zu verhindern, wurde 1491 der aus dem in Stainach ansässigen Adelsgeschlecht stammende Pfarrer von Sankt Gallen, Leonhard von Stainach, gewählt.
Ein Schwerpunkt der Tätigkeit Abt Leonhards galt der Sicherung des Klosterbesitzes, wobei er mit einer Beschwerde gegen das Stift Sankt Lambrecht den Rechtsweg bis an die Römische Kurie beschritt. Auf eine größere Bautätigkeit im Admonter Stift verweist eine erhaltene Wappentafel Leonhards von Stainach. Auch bei den stiftischen Pfarrkirchen lässt sich eine größere Bautätigkeit, ausgeführt durch die Admonter Bauhütte und versehen mit aufwendigen spätgotischen Gewölben, feststellen. 1492 bis 1497 wurden Chor und Schiff der Pfarrkirche Hohentauern erneuert und mit Fresken geschmückt. Die 1424 errichtete, im Türkeneinfall 1480 beschädigte Kapelle St. Agatha der admontischen Propstei Zeiring wurde 1493 durch Abt Leonhard erneuert und 1495 durch den Seckauer Bischof Matthias Scheit, mit dem der Abt befreundet war, geweiht. Die Sebastiani-Kapelle in Weng im Gesäuse, erbaut von 1496 bis 1501, zeigt in ihrem Westportal das Wappen Abt Leonhards.
Literatur
- Rudolf List: Stift Admont 1074–1974. Festschrift zur Neunhundertjahrfeier. Oberösterreichischer Landesverlag, Ried im Innkreis 1974, S. 207–212.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Antonius I. Gratiadei | Abt von Admont 1491–1501 | Michael Kollin |