Menachem Birnbaum

Menachem Birnbaum (auch: Menachem Ascher, Acher; geboren 13. März 1893 i​n Wien, Österreich-Ungarn; gestorben wahrscheinlich 1944 i​n einem Vernichtungslager) w​ar ein jüdischer Buchkünstler, Porträtzeichner u​nd Buchillustrator.

Karikatur
Stolperstein in Gouda

Leben

Menachem Birnbaum w​ar der zweite Sohn d​es jüdischen Schriftstellers u​nd Aktivisten Nathan Birnbaum u​nd dessen Frau Rosa Korngut. Er w​ar der Bruder v​on Uriel Birnbaum. Birnbaum w​ar verheiratet m​it Ernestine (Tina) Esther Helfmann. Ihre Kinder w​aren Rafael Zwi u​nd Hana.

Birnbaum l​ebte 1911 b​is 1914 u​nd 1919 b​is 1933 i​n Berlin u​nd arbeitete a​ls freischaffender Künstler, a​ls Verlagsleiter d​es Welt-Verlages u​nd für jüdische Verlage i​n Berlin. Seit 1924 betrieb e​r einen Elektro-Großhandel. 1933 emigrierte e​r in d​ie Niederlande.

Hier w​urde er i​m Frühjahr 1943 v​on der Gestapo verhaftet u​nd wahrscheinlich m​it einigen seiner Angehörigen i​n einem Konzentrationslager d​er Nationalsozialisten ermordet. Menachem Birnbaum selbst mutmaßlich i​n Auschwitz 1944, Tina, Rafael Zwi u​nd Hana Birnbaum vielleicht s​chon in Sobibor 1943. Einer anderen Quelle zufolge s​tarb die vierköpfige Familie a​m 13. März 1943 i​m KZ Sobibor.[1]

Werke

  • Das Hohe Lied, Berlin 1912
  • Der Aschmedaj (Zeitschrift), Berlin-Warschau 1912
  • Schlemiel (Zeitschrift), Berlin 1919–1920 (Schriftleitung des künstlerischen Teils)
  • Das jüdische Jugendbuch (gemeinsam mit Cheskel Zwi Klötzel, Moritz Steinhardt, Heinrich Loewe), Berlin, Welt-Verlag, 1920[2]
  • Chad Gadjo, Berlin 1920
  • Chad Gadjo, Scheveningen 1935
  • Menachem Birnbaum zeigt Karikaturen, Den Haag 1937

Literatur

  • Kitty Zijlmans, Jüdische Künstler im Exil: Uriel und Menachem Birnbaum. In: Hans Wuerzner (Hrsg.), Österreichische Exilliteratur in den Niederlanden 1934-1940, Amsterdam 1986
  • Mirja Birnbaum: Erinnerung an Menachem Birnbaum. in: Exil. Forschung. Erkenntnisse. Ergebnisse. Heft 2 Jahrgang 1998, Seite 54ff. Exilverlag Edita Koch, Frankfurt am Main, ISSN 0721-6742
  • Menachem Birnbaum: Leben und Werk eines jüdischen Künstlers. eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Hagen, 9. November bis 20. Dezember 1999. Texte: Georg Schirmers, Mirjam Birnbaum. Katalog: Georg Schirmers. Hagen: Universitätsbibliothek 1999. 90 S.
  • Birnbaum, Menachem. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 3: Birk–Braun. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1995, ISBN 3-598-22683-7, S. 22–23.

Einzelnachweise

  1. Digital Monument to the Jewish Community in the Netherlands.
  2. Das jüdische Jugendbuch - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 11. Januar 2022.
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