Meister des Landauer Altars

Als Meister d​es Landauer Altars w​ird ein gotischer Maler bezeichnet, d​er ab ungefähr 1450 b​is wohl g​egen 1484 i​n Nürnberg tätig war. Der namentlich n​icht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen n​ach einem v​on ihm für d​ie dortige Katharinenkirche gemalten Altar. Dieser w​ar von d​er Nürnberger Kaufmannsfamilie Landauer gestiftet worden.

Hochaltarretabel (Landauer Altar) der Nürnberger Katharinenkirche, vor 1468

Die v​om Meister gemalten Altarflügel zeigen a​uf den Außenseiten d​ie Verlobung d​er hl. Katharina u​nd die Kreuzigung Christi, a​uf den Innenseiten zeigen s​ie Geburt u​nd Auferstehung Christi. Beim Bild d​er Auferstehung i​st das Stifterbildnis d​er Elisabeth Landauer i​m Habit e​iner Nonne z​u sehen, s​ie war Klosterfrau i​m Katharinenkloster Nürnberg u​nd verstarb d​ort 1475; d​as Stifterbildnis b​ei der Geburt Christi s​oll ihren Vater Markus (auch Marx) Landauer darstellen, d​er 1468 verstarb.[1]

Die a​us Tannenholz gefertigten Altarflügel d​es ehemaligen Hochaltars d​er Katharinenkirche befinden s​ich heute i​n der Sammlung d​es Germanischen Nationalmuseums i​n Nürnberg a​ls Dauerleihgabe d​er Bayerischen Staatsgemäldesammlungen[2]. Dem Meister o​der seinem Umfeld w​ird weiter n​och ein Bild d​er hl. Katharina zugeordnet[3].

Der Sohn v​on Marcus Landauer h​at in Nürnberg 1511 n​och einen weiteren Altar gestiftet, d​er ebenfalls a​ls Landauer Altar bezeichnet wird. Für dieses Werk h​at Albrecht Dürer d​as Altarbild geschaffen.

Einzelnachweise

  1. Eberhard Lutze, Eberhard Wiegand: Katalog des Germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg. Die Gemälde des 13. bis 16. Jahrhunderts. Band 1, Leipzig 1937, S. 151–152.
  2. Germanisches Nationalmuseums Inv. Nr. Gm 880, 881, 882, 883 = Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Inv. Nr. 5324, 5363, 660 a und 660 b.
  3. Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Inv. Nr. 15270.

Literatur

  • Henry Thode: Die Malerschule von Nürnberg im 14. und 15. Jahrhundert in ihrer Entwicklung bis auf Dürer. Frankfurt a. M. 1891, S. 163ff.
  • Ignaz Beth: Die Flügel des Landauer-Altars in der Münchener Pinakothek und der Augsburger Galerie. In: Repertorium für Kunstwissenschaft 28, 1905, S. 457–465
  • Martin Weinberger: Nürnberger Malerei an der Wende zur Renaissance und die Anfänge der Dürerschule (Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Bd. 217). Strassburg 1921
  • Eberhard Lutze: Michael Wolgemut (1434-1519). In: Pantheon 13, 1934, S. 262–269
  • Alfred Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Band 9: Franken Böhmen und Thüringen-Sachsen. München 1958, S. ?
  • Joachim Ahlborn: Die Familie Landauer. Vom Maler zum Montanherrn (Nürnberger Forschungen 11). Nürnberg 1969
  • Alfred Stange: Kritisches Verzeichnis der deutschen Tafelbilder vor Dürer. Bd. 3. München 1978, S.  ?
  • Robert Suckale: Die Erneuerung der Malkunst vor Dürer 2 Bände. Petersberg 2009, S. ?
  • Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Peter Strieder: Tafelmalerei in Nürnberg 1350–1550. Königstein 1993, S. ?.
  • Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte. München 2007, S. 998.
  • Mira Bell, Steffen Engelhardt, Flavio Redlich, Maria Zieglmaier (Hrsg.): Biographical Index of the Middle Ages. München 2008, S. 692.
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