Meister der (Brügger) Ursula-Legende

Als Brügger Meister d​er Ursulalegende[1], Meister d​er Brügger Ursulalegende[2] o​der (flämischer) Meister d​er Ursula-Legende[3] w​ird der spätgotische Maler a​us Flandern bezeichnet, d​er um 1485 Altarbilder m​it Szenen a​us der Ursula-Legende malte. Das Werk w​ar ein Auftrag für d​as Kloster d​er Schwarzen Schwestern i​n Brügge[4] u​nd befindet s​ich heute i​m Groeningemuseum i​n Brügge.

Brügger Meister der Ursulalegende: Szenen aus dem Leben der Hl. Ursula (1), um 1485
Brügger Meister der Ursulalegende: Szenen aus dem Leben der Hl. Ursula (2), um 1485

Schaffensperiode

Die Stadt Brügge diente a​ls Hintergrund einiger Werke d​es Brügger Meisters u​nd dies lässt d​urch die dargestellten Bauwerke e​ine Datierung d​er ihm zugeschriebenen Bilder zu.

Werk (Auswahl), Werkstatt und Nachfolger

Dem Brügger Meister u​nd seiner Werkstatt o​der seinen Nachfolgern werden d​urch Stilvergleich n​och einige weitere Werke zugeschrieben, d​ie sich i​n anderen Museen w​ie z. B. i​n Brüssel, Detroit o​der London s​owie in Privatbesitz befinden. Der Meister s​teht dem Stil v​on Rogier v​an der Weyden u​nd Hans Memling s​ehr nahe.[5]

  • Ursula-Altar. Um 1485, Brügge, Groeningemuseum
    • Szenen aus der Legende der St. Ursula. Ursula-Altar, linker Flügel
    • Szenen aus der Legende der St. Ursula. Ursula-Altar, rechter Flügel
    • Ecclesia und Synagoge. Ursula-Altar, Aussentafel (Grisaille)
    • Evangelisten und Kirchenväter. Ursula-Altar, Aussentafeln (Grisaille).
  • Geburt Jesu. Detroit, Michigan, Institute of Arts.
  • Maria mit dem Kind und einer Orange.[6] Privatbesitz[7] .
  • Maria mit Kind und vier Heiligen. Champaign, Illinois, Krannert Art Museum[8] .
  • Maria mit Kind und zwei Engeln. (Als Nachfolger des Meister der Ursulalegende (Brügge)). London, The National Gallery .
  • St. Michaels Kampf mit dem Dämonen. Brügge, Museum Onze-Lieve-Vrouw ter Potterie.
  • Thronende Madonna mit Kind und Engeln.[9] Rochester, University of Rochester Memorial Art Gallery .
  • Verkündigung. Indianapolis, Indianapolis Museum of Art.

Brügger Ursula-Legende

Zur Abgrenzung v​on anderen namentlich n​icht bekannten Künstlern d​es Mittelalters w​ie dem Kölner Meister d​er Ursula-Legende, d​eren Notname i​n der Kunsthistorik ebenfalls v​on einer Ursula-Legende a​ls Hauptwerk abgeleitet wurde, sollte d​er Meister d​er Ursulalegende a​us Brügge m​it dem Zusatz Meister d​er Brügger Ursula-Legende geführt werden.[10]

Commons: Meister der (Brügger) Ursula-Legende – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Max J. Friedländer, Amsterdam, 3. September 1955, zitiert bei Hampel Kunstauktionen, Auktion vom 3. Dezember 2004, Los 336; Max J. Friedländer: Die Brügger Leihausstellung von 1902. In: Repertorium für Kunstwissenschaft. Bd. 26, 1903, ISSN 0259-7063, S. 66–91, 147–175.
  2. siehe z. B. Eberhard Schenk zu Schweinsberg: Die Illustrationen der Chronik von Flandern – Handschrift Nr. 437 – der Stadtbibliothek zu Brügge und ihr Verhältnis zu Hans Memling (= Studien zur deutschen Kunstgeschichte. Heft 224). J. H. Ed. Heitz, Straßburg 1922, S. 21.
  3. In englischer Sprache: „Master of the Legend of St. Ursula, Flemish“ (Flämischer Meister der St. Ursula Legende), z. B. Master of the Legend of St Ursula. (i). In: The Concise Grove Dictionary of Art. 2002. Online, aufgerufen 10. September 2013.
  4. Joseph A. Crowe: Handbook of painting. German, Flemish and Dutch schools. Based on the Handbook of Kugler. Re-modelled by the late Prof. Dr. Waagen, and thoroughly revised and in part re-written. 6th impression. 3rd edition. J. Murray, London 1898, online.
  5. Maître de la Légende de sainte Ursule. (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) In: Dictionnaire des Peintres belges. Online aufgerufen 10. September 2013.
  6. Max J. Friedländer, Amsterdam, 3. September 1955.
  7. Hampel Kunstauktionen, Auktion vom 3. Dezember 2004, Los 336@1@2Vorlage:Toter Link/www.hampel-auctions.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
  8. Gift and Purchases. In: Tentative Exhibition Schedule 1976–1977 Academic Year (= Bulletin of the Krannert Art Museum. Bd. 2, Nr. 1, 1976). Krannert Art Museum – University of Illinois, Champaign IL 1976, S. 9–11, online.
  9. Max J. Friedländer: Early Netherlandish Painting. Band 6: Hans Memlinc and Gerard David. Teilband 1. Comments and notes by Nicole Veronee-Verhaegen. A. W. Sijthoff u. a., Leyden u. a. 1971, ISBN 90-218-9001-1, S. 110.
  10. vgl. z. B. Master of the Legend of St Ursula. (i). In: The Concise Grove Dictionary of Art. 2002, und dortige Abgrenzung zum Master of the Legend of St Ursula. (ii). Online, aufgerufen 10. September 2013.
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