Meinhard Uentz

Meinhard Uentz (* 9. Juli 1938 in Woldegk; † 28. November 2021[1]) war ein deutscher Fußballspieler. In der höchsten Spielklasse des DDR-Fußballs, der Oberliga, spielte er für den SC Neubrandenburg und den 1. FC Union Berlin.

Spielerkarriere

Seine ersten Fußballjahre verbrachte Uentz bei der BSG Turbine Neubrandenburg, die sich in den 1960er-Jahren strukturell und damit auch namenstechnisch zweimal wandelte. Zunächst gab es 1961 die Überführung der 1. Mannschaft in den SC Neubrandenburg und 1965 dann die Herauslösung dieses Teams aus dem Sportclub in die Betriebssportgemeinschaft Post Neubrandenburg.

Sportlich erlebte Uentz in Neubrandenburg 1962 den Aufstieg des SCN in die zweitklassige DDR-Liga, 1964 den Aufstieg in die höchste DDR-Fußballklasse Oberliga und 1965 den Abstieg zurück in die DDR-Liga. Am Aufstieg in die Oberliga hatte Uentz als standardmäßiger Stürmer einen wesentlichen Anteil, denn mit 26 Punktspieltoren war er nicht nur bester Torschütze seiner Mannschaft, sondern auch Torschützenkönig der DDR-Liga. In der Oberligasaison 1964/65 war Uentz weniger erfolgreich, denn von den 26 Punktspielen der Neubrandenburger konnte er nur 17 bestreiten, und seine Torausbeute war mit vier Treffern gering. In der folgenden Saison 1965/66 versuchte Uentz mit seiner Mannschaft, nun als BSG Post antretend, den sofortigen Wiederaufstieg. Stärkster Widersacher war der 1. FC Union Berlin, und ausgerechnet die Berliner holten Uentz im März 1966 in ihre Mannschaft. Post Neubrandenburg lag zu diesem Zeitpunkt mit nur vier Punkten Rückstand hinter Union auf Platz 2 der DDR-Liga.

Am Ende der Saison 1965/66 hatte der 1. FC Union mit sechs Punkten Vorsprung den Aufstiegskampf gegen die Neubrandenburger gewonnen. Uentz war mit zehn Spielen dabei gewesen und hatte sechs Tore erzielt. Anschließend spielte Uentz mit den Unionern drei Spielzeiten in der Oberliga und war von den 78 Punktspielen in 65 Begegnungen dabei und schoss 26 Tore. Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte Uentz am 9. Juni 1968 im Endspiel um den DDR-Fußballpokal. Beim 2:1-Sieg des 1. FC Union über den FC Carl Zeiss Jena war er maßgeblich beteiligt, als er in der 29. Minute per Elfmeter die Führung der Jenaer ausglich. In den Spielzeiten 1967/68 und 1968/69 war Uentz mit jeweils elf Treffern erfolgreichster Torschütze seiner Mannschaft und landete stets auf Platz 4 der Oberligatorjäger. 1969 erlebte Uentz zum zweiten Mal in seiner Laufbahn den Abstieg aus der Oberliga, erreichte aber postwendend den Wiederaufstieg und blieb bis zu seinem Ausscheiden im Sommer 1973 in der Oberliga. Vom November 1972 bis zum April 1973 gab Uentz ein kurzes Gastspiel beim Bezirksligisten BSG Lok Bergen. Zwischen 1970 und 1972 war Uentz Mannschaftskapitän der Unioner. Für die Eisernen hatte er in 112 Oberligaspielen 36 Tore erzielt, damit ist er .[2]

Nachdem Uentz mit 35 Jahren den Hochleistungssport beendet hatte, spielte er 1973/74 noch für eine Saison in der 2. Mannschaft von Union Berlin und wechselte 1974 zum DDR-Liga-Aufsteiger Stahl Finow. Das Ende seiner aktiven Laufbahn vollzog Uentz bei der Berliner BSG Kabelwerk Oberspree, dessen Mannschaft er als zeitweiliger Spielertrainer von 1977 bis 1979 von der Bezirksklasse in die DDR-Liga führte.

Statistik

Laufbahn in der Übersicht
1962–1964SC NeubrandenburgDDR-Liga
1964/65SC NeubrandenburgOberliga
1965/66Post NeubrandenburgDDR-Liga
1966–19691. FC UnionOberliga
1969/701. FC UnionDDR-Liga
1970–19731. FC UnionOberliga
1973/741. FC Union IIBezirksliga
1974–1976Stahl FinowDDR-Liga
1976–1980KWO BerlinBezirksklasse
bis DDR-Liga

Weiterer Werdegang

Später ließ sich Uentz in Rostock nieder, wo er noch 2003 in der Altherrenliga des Rostocker FC am Punktspielbetrieb teilnahm. Im Alter von 83 Jahren verstarb das Union-Ehrenmitglied in der Nacht vom 28. auf den 29. November 2021.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Meinhard Uentz : Traueranzeige : Norddeutsche Neueste Nachrichten. 11. Dezember 2021, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  2. Andreas Baingo: Der eiserne Spieler-Gentleman. In: kicker Sportmagazin. 2. Dezember 2021, Seite 44 (Ausgabe Ost).
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