Meillerwagen
Der Meillerwagen war ein deutsches Anhängerfahrzeug im Zweiten Weltkrieg. Er wurde dafür verwendet, um eine V2-Rakete (Aggregat 4) von der Umschlagstelle des Technischen Truppenbereichs zum Startpunkt („Brennstand“) zu transportieren. Des Weiteren diente er als Versorgungsfahrzeug bei der Betankung und der Startvorbereitung.[1]
Der inoffizielle Name „Meillerwagen“ wurde oft in offiziellen Dokumenten verwendet und bezieht sich auf einen Teilelieferanten für den Anhänger, die Franz Xaver Meiller Fahrzeug- und Maschinenfabrik. Der in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde entworfene Meillerwagen wurde bei der Firma Gollnow & Sohn mithilfe italienischer und russischer Häftlinge aus dem KZ-Außenlager Rebstock montiert.[2] Der Meillerwagen war auch Gegenstand für Untersuchungen zur Entwicklung mobiler Raketenabschussrampen (Projekt Regenwurm).[3]
Erhaltene Meillerwagen
Insgesamt sollen rund 200 Meillerwagen gebaut worden sein, von denen noch drei erhalten sind:
- Australian War Memorial im Treloar Resource Centre in Canberra (Australien)
- Royal Air Force Museum in Cosford (Großbritannien)
- National Museum of the United States Air Force auf der Wright-Patterson Air Force Base in Dayton, Ohio (USA)
Weblinks
- Operation Backfire - A4 V2 German Rocket Documentary, zeitgenössischer Lehrfilm des britischen War Office über die Start-Handhabung der A4-Rakete während der Operation Backfire, youtube-Video, 40:37 Minuten, in englischer Sprache
Einzelnachweise
- Gregory P. Kennedy: Vengeance Weapon 2: The V-2 Guided Missile. Smithsonian Institution Press, Washington DC 1983, S. 44f, 48.
- Ernst Klee, Otto Merk: The Birth of the Missile: The Secrets of Peenemünde. Gerhard Stalling Verlag, Hamburg 1965 (Originalausgabe 1963, deutsch)
- Dieter K. Huzel: Peenemünde to Canaveral. Prentice Hall, Englewood Cliffs NJ 1960, S. 93.