Mebis
Mebis (Abkürzung für Medien, Bildung, Service;[2] Eigenschreibweise mebis) ist ein Internetportal des bayerischen Kultusministeriums. Es hat 2014 die Pilotphase verlassen und steht neben den staatlichen bayerischen Schulen seit 2017 auch allen kommunalen und privaten Schulen in Bayern zur Verfügung. 2020 wurde mebis von über einer Million Menschen genutzt.[3][4]
mebis – Landesmedienzentrum Bayern | |
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Basisdaten | |
Entwickler | Bayerisches Kultusministerium |
Erscheinungsjahr | 2014[1] |
Betriebssystem | Webbrowser |
Programmiersprache | PHP |
Kategorie | LMS |
deutschsprachig | ja |
www.mebis.bayern.de |
Teilangebote
Infoportal
Das mebis-Infoportal enthält Beiträge zu mediendidaktischen und medienerzieherischen Themen sowie Hilfestellungen zu allen Teilangeboten von mebis („mebis Support“).[5][6]
Mediathek
In der zugangsgeschützten mebis Mediathek sind ca. 60.000 digitale Bildungsmedien zu finden. Dazu gehören Video- und Audioinhalte öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten sowie kommunaler Medienzentren.[7]
Prüfungsarchiv
Das mebis Prüfungsarchiv stellt zentrale bayerische Abschlussprüfungen und Vergleichsarbeiten aller Schularten zu Übungszwecken zur Verfügung.[8]
Lernplattform
Die mebis Lernplattform ist ein datenschutzkonformes Lernmanagementsystem auf der Basis von moodle. Es stellt das Kernstück des Portals dar, auf dem Lehrkräfte Aufgaben und Materialien bereitstellen. Außerdem ist eine Chatfunktion enthalten. Zur Erstellung der Aufgaben steht den Lehrkräften unter anderem die Möglichkeit zur Verfügung, interaktive Inhalte mit H5P zu erstellen.[9]
teachSHARE
Über die Kurs-Tauschbörse teachSHARE haben bayerische Lehrkräfte die Möglichkeit, eigene Kursräume auch anderen Lehrkräften als Vorlage zur Verfügung zu stellen.[10]
Tafel
Die mebis Tafel ist eine browserbasierte Software zum Erstellen von Notizen und Tafelbildern. Lehrkräfte können Tafelbilder speichern und mit Lernenden teilen. Um die Tafelbilder interaktiv nutzbar zu machen, können Inhalte aus anderen mebis Teilangeboten oder von anderen Webseiten eingebunden werden.[11]
Ereignisse
Distanzunterricht während der Corona-Krise ab März 2020
Im Rahmen der Ereignisse um die Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus stellten viele bayerische Schulen große Teile ihres Unterrichts auf mebis um. Die Plattform wurde kurzfristig mit zusätzlichen Server-Kapazitäten ausgestattet.[12] Trotz dieser Bemühungen stand die Plattform bereits seit den ersten Schulschließungen im Frühjahr aufgrund von Problemen und Ausfällen immer wieder in der Kritik.[13]
In einem Schreiben an Bayerns Schulen rät der Kultusminister im Januar 2021 von der Nutzung der Lernplattform ab. Piazolos Ministerium bittet Lehrerinnen und Lehrer mit Blick auf den Unterrichtsbeginn am Montag nach den Winterferien darum, „Spitzenlasten zu vermeiden und die Lernplattform nur sehr zurückhaltend zu nutzen. In den nachfolgenden Tagen könne der Einsatz von mebis sukzessive gesteigert werden.“ Um weitere Mebis-Ausfälle zu vermeiden, sollen sich die Schulen – je nach zugeteilter Nummer – gestaffelt nach Uhrzeiten einloggen dürfen, immer im Viertelstundentakt.[14]
Mutmaßlicher Hackerangriff am 16. März 2020
Die Plattform wurde in den Morgenstunden des 16. März 2020 angeblich Ziel eines Hackerangriffs. Laut Informationen der Website-Betreiber wurde eine DDoS-Attacke ausgeführt.[15] Dies führte zu einem Ausfall der Website für die Nutzer und erschwerte den Anlauf des digitalen Unterrichts nach Eintritt der Schulschließungen wegen des SARS-CoV-2-Virus.
Sicherheitslücken veröffentlicht am 21. August 2020
Am frühen Morgen des 21. August 2020, veröffentlichte das 0x90.space e.V. Hackerspace aus Nürnberg offene Sicherheitslücken in Mebis.[16] Dies geschah, weil die Betreiber der Lernplattform seit 21. Mai 2020 über die Schwachstellen informiert waren, aber die 90-tägige Responsible-Disclosure-Frist vom 19. August 2020 verstreichen ließen.[16][17][18]
Auch im zweiten Lockdown können Schüler sich nicht einloggen
Berichten der Presse zufolge konnten sich viele Schüler in Deutschland wiederholt nicht einloggen. Die Verantwortlichen Markus Söder und der bayrische Kultusminister Michael Piazolo baten die Schüler, sich nicht gleichzeitig einzuloggen. Eine staatliche Plattform für digitalen Unterricht ist jedoch unabdingbar, um DSGVO-konformen Unterricht zu gewährleisten.[19]
Siehe auch
- BayernMoodle – ein Vorgänger von mebis
Weblinks
Einzelnachweise
- Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst: Über mebis. Abgerufen am 18. August 2020.
- bildungsserver.de: mebis – Landesmedienzentrum Bayern. Abgerufen am 29. März 2020.
- "mebis:Lernen im virtuellen Raum" – Bayerischer Philologenverband – Das Gymnasium in Bayern, 4 – 2020
- Über mebis | mebis. Abgerufen am 18. August 2020.
- Über mebis | mebis. Abgerufen am 18. August 2020.
- mebis Support | mebis. Abgerufen am 18. August 2020.
- Mediathek Kurzeinführung | mebis. Abgerufen am 18. August 2020.
- Prüfungsarchiv Kurzeinführung | mebis. Abgerufen am 18. August 2020.
- Lernplattform – Überblick | mebis. Abgerufen am 18. August 2020.
- über teachSHARE | mebis. Abgerufen am 18. August 2020.
- Tafel – Schnellüberblick | mebis. Abgerufen am 18. August 2020.
- mebis in Zeiten von Corona - mebis | Infoportal. Abgerufen am 18. August 2020.
- Grüne kritisieren Mebis-Ausfall im Wechselunterricht. In: Zeit.de. 9. Dezember 2020, abgerufen am 16. Dezember 2020.
- https://www.sueddeutsche.de/bayern/corona-bayern-news-huml-faschingsferien-abgesagt-1.5164753
- mebis_bayern: #Servicetweet Seit den frühen Morgenstunden sind die mebis-Server einer #DDoS_Attacke ausgesetzt. In: Twitter. 16. Juni 2020, abgerufen am 1. April 2020.
- 0x90.space e.V.: Technische Analyse der MEBIS-Schwachstellen | 0x90.space. In: 0x90.space. 20. August 2020, archiviert vom Original; abgerufen am 27. August 2020.
- Janina Lionello: Schulplattform Mebis: Nürnberger Hacker finden mehrere Sicherheitslücken. In: nordbayern.de. 21. August 2020, abgerufen am 27. August 2020.
- Volker Briegleb: Hacker finden Sicherheitslücken in Lernplattform Mebis. In: heise.de. 21. August 2020, abgerufen am 27. August 2020.
- https://app.handelsblatt.com/politik/deutschland/schule-im-lockdown-digitaler-unterricht-in-deutschland-funktioniert-keine-lernplattform-problemlos/26780400.html?social=xi-ku-&xing_share=news