Meaza Ashenafi
Meaza Ashenafi (amharisch መዓዛ አሸናፊ; * 25. Juli 1964 in Assosa, Benishangul-Gumuz, Äthiopien[1][2]) ist eine äthiopische Frauenrechtsaktivistin.
Sie ist Gründerin der Ethiopian Woman Lawyers Association der United National economic Commission for Africa, Beraterin der Vereinten Nationen in Frauenrechtsfragen, eine der Gründerinnen der Enat-Bank und Gewinnerin des Africa Price for Leadership (ausgeschrieben von ‚the Hunger Project‘) 2003. Sie wurde nominiert für den Friedensnobelpreis 2005. Seit 1. November 2018 hat sie als erste Frau den Vorsitz des Obersten Gerichtshofs Äthiopiens inne.[3]
Leben
Meaza Ashenafi wuchs 800 Kilometer von Addis Abeba entfernt, in Assoa, einer entlegenen Gegend im Westen Äthiopiens, mit vier Brüdern und vier Schwestern auf.[2] Durch das fortschrittliche Denken und Handeln ihrer Mutter konnte sie die Schule besuchen und aufgrund ihrer Bildung als advokatorische Fürsprecherin für Frauenrechte und Geschlechtergleichstellung eintreten. Sie heiratete Araya Asfaw, mit dem sie zwei Töchter hat.
Wirken
Sie besuchte die Assosa Elementary School und die Assosa High School. 1981 begann sie an der Addis Ababa University zu studieren. Ab 1986 studierte sie an der Addis Ababa University School of Law Jura.[4] Unterstützt durch UNESCO’s Chair of Human Rights absolvierte sie 2005 ein Masterstudium mit Schwerpunkt International Relations mit einem Diplom in Women’s Studies an der University of Connecticut. In ihrer Masterthesis im Bereich der Sozialwissenschaften bearbeitete sie 2006 das Thema ‚Frauen als öffentliche Entscheidungsträgerinnen‘.
Ashenafi arbeitete an der äthiopischen Verfassung mit, die das Land 1995 nach Jahren der Monarchie, der kommunistischen Herrschaft und des anschließenden Bürgerkriegs bekam, und bewirkte, dass Frauen heute in Äthiopien gesetzlich gleichgestellt sind.
Für die Parlamentswahlen in Äthiopien 2000 unterstützte sie in Zusammenarbeit mit EWLA (Ethiopian Woman Lawyers Association) 30 Frauen bei der Kandidatur für einen Sitz im Parlament. Obwohl bei dieser Wahl keine der Frauen einen Sitz erlangte, brachte deren Kandidatur Aufmerksamkeit für Themen der Gleichberechtigung und der Partizipation. Ashenafi ist Mitgründerin der Enat-Bank (Juli 2011). Von 7000 Teilhabern sind 64 % Frauen. Fokus der Bank sind Kredite an Unternehmerinnen in Entwicklungsländern.
Ehrungen
- 2003 Africa Prize for Leadership by the Hunger Project, Sitz in New York, USA[2]
- 2005 Nominiert für den Friedensnobelpreis aufgrund ihres Engagements für Frauenrechte[2]
Medien
- 2015: Das Mädchen Hirut (Difret)[5]
Weblinks
- Interview: Meaza Ashenafi & Zeresenay Mehari on Making a Difference with “Difret” von Stephen Saito vom 13. Dezember 2014 (englisch)
- Meaza Ashenafi – A visionary Women’s Rights Activist von Nejat Abdella vom 30. September 2013 (englisch)
- Exclusive Q&A With Human Rights Lawyer Meaza Ashenafi vom MAKERS Team vom 21. Oktober 2015 (englisch)
- Biographie auf ethioscoop.com (englisch)
Einzelnachweise
- Pioneer African Women in Law. In: africanwomeninlaw.com. Abgerufen am 16. Februar 2021 (englisch).
- Meaza Ashenafi Mengistu auf ethioscoop.com, Artikel von Nassir Mohammed vom 15. August 2013 (englisch)
- https://edition.cnn.com/2018/11/01/africa/ethiopia-first-woman-supreme-court-head-intl/index.html
- Meaza Ashenafi (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf equalitynow.org (englisch)
- Meaza Ashenafi aus Äthiopien ist das Vorbild für den Film "Das Mädchen Hirut" auf tagblatt.de, Artikel von Ulla Steuernagel vom 23. November 2014