Max braucht Wasser
Max braucht Wasser war der Name eines dreimonatigen Arbeitseinsatzes von Jugendlichen im Jahr 1949 zum Bau einer Wasserleitung von der Saale zum Stahlwerk Maxhütte im thüringischen Unterwellenborn.
Hintergrund
1948 war die Maxhütte der einzige Roheisenproduzent in der Sowjetischen Besatzungszone (an fünf weiteren Standorten in der SBZ waren die Stahlwerke als Reparationsleistungen für die Sowjetunion abgebaut und abtransportiert worden). Damit der vierte Hochofen in Betrieb genommen werden konnte, wurde dringend das Kühlwasser aus der ca. 5 km entfernten Saale benötigt. Da die Arbeitskräfte aufgrund des Mangels an Arbeitsgeräten nicht ausreichten, kam es Ende 1948 durch die FDJ unter der Losung „Max braucht Wasser!“ zum Aufruf zu freiwilligen Arbeitseinsätzen.
Bau der Wasserleitung
Dem Appell folgten ca. 2700 Jugendliche. Hunderte von Schülern aus den umliegenden Orten, aber auch viele Studenten aus Leipzig und Jena folgten dem Appell. Die von weiter entfernt angereisten Helfer waren in Güterwagen, die auf einem Gleis im Gelände der Maxhütte standen, untergebracht. Diese Unterkünfte waren mit Doppelstockbetten und einem Kanonenofen ausgestattet. Die Arbeiten bestanden hauptsächlich aus dem Entladen von Sand und Zement aus ankommenden Waggons, dem Beladen von Lastkraftwagen und Schachtarbeiten. Am 1. April 1949 wurde die Wasserleitung nach einer Bauzeit von 90 Tagen eingeweiht.[1]
Am 26. März 1949 fand in Saalfeld die Abschlussfeier für die Einsatzgruppen statt. Es sprach u. a. der Hauptdirektor der VESTA (Vereinigung volkseigener Stahlwerke) Hasso Grabner. Kurt Barthel, der unter dem Namen Kuba als Dichter der Maxhütte von sich reden machte, schrieb anlässlich der Eröffnung der Wasserleitung das später in die DDR-Schullesebücher eingegangene elegische Gedicht „Sagen wird man über unsere Tage“ mit den Schlusszeilen: „Doch den Kriegen folgte jene Zeit der Wettbewerbe,/und die Zeit der Wettbewerbe/war der Anbeginn.“[2]
Spätere Würdigungen
Der Bau wurde als beispielhafte Gemeinschaftsleistung der noch jungen DDR gepriesen und fand auch Eingang in die Geschichtsbücher. An Jahrestagen wurde an den Bau der Wasserleitung erinnert.[3][4]
Einzelnachweise
- Erinnerung an den Arbeitseinsatz auf der Homepage des G.-E.-Lessing-Gymnasiums in Döbeln/Sachsen
- Literaturland-Thueringen.de
- Abbildungen zum Gedenkstein von 1969
- Reden, Artikel und Aufsätze von Egon Krenz. In: Bundesarchiv. Abgerufen am 21. November 2020 (Rede von Egon Krenz am 16. April 1974 anlässlich des 25. Jahrestages des erfolgreichen Abschlusses des Jugendobjektes).