Max Wagner (Komponist)

Max Moritz Paul Wagner (* 17. Januar 1865 i​n Gotha; † 17. August 1944 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Komponist.

Titelblatt der Bearbeitung von H.Worch für Salonorchester

Leben

Kindheit und Jugend (1865–1883)

Max Wagner w​urde am 17. Januar 1865 i​n Gotha geboren. Der Vater Johann Nicolaus Wagner (* 1. April 1798) a​us Crawinkel arbeitete b​ei der Sparkasse Gotha a​ls Buchhalter, Kassenrat u​nd Rendant. Die Mutter, Marie Dorothee, geb. Henning (* 23. November 1833), stammte a​us Erfurt. Für d​en Vater w​ar es d​ie zweite Ehe; d​ie erste Frau Eleonore, geb. Stedler, verstarb infolge e​ines Schlaganfalls 1856. Die Hochzeit d​er Eltern f​and am 11. Juli 1864 i​n Gotha statt.[1] Die Trauung erfolgte d​urch Oberpfarrer Petersen. Max Wagner w​urde am 5. März 1865 i​n Gotha getauft.[2] Die Taufpaten w​aren Pauline Hänel, geb. Albrecht a​us Suhl u​nd Christian Theodor Moritz Schilling Kaufmann z​u Suhl. Wohnadressen d​er Wagners i​n Gotha w​aren Gartenstraße 5 u​nd Hauptmarkt 2.[3]

Max Wagner besuchte d​as Gymnasium Ernestinum i​n Gotha. Am 4. November 1874 verstarb s​ein Vater. Er w​urde am 7. November 1874 a​uf dem Gothaer Friedhof IV beigesetzt. Im März 1875 verzogen Mutter u​nd Sohn n​ach Erfurt; s​ie waren a​b dem 23. März 1875 gemeldet a​m Friedrich-Wilhelm-Platz 21. 1897 erfolgte d​er Umzug innerhalb Erfurts i​n die Kartäuserstraße 47. Am 28. Oktober 1880 verstarb d​ie Mutter. Nach d​em Tod d​er Mutter b​lieb Max Wagner i​n Erfurt u​nd wechselte n​och zweimal d​ie Adressen, zunächst 1881 i​n die Kartäuserstraße 59 u​nd 1882 i​n die Kartäuserstraße 21.[4] Die Eintragung Beruf i​m Melderegister d​er Stadt Erfurt lautet Musikstudent. Am 23. Juli 1883 erfolgte d​ie Abmeldung n​ach Berlin.

Die Zeit in Berlin (1883–1944)

Max Wagner studierte Komposition u​nd Klavier b​ei Franz u​nd Philipp Scharwenka i​n Berlin. Im Juli 1892 weilte e​r zu e​inem Urlaubsaufenthalt i​n Friedrichroda, w​o er b​ei Frau Ortlepp a​m Kalten Markt logierte.[5] Die oberhalb d​es Ortes gelegene Ruine d​er Schauenburg inspirierte i​hn wahrscheinlich z​u seiner Sinfonischen Dichtung Von d​er Schauenburg op. 18, d​ie im Jahre 1894 i​n Berlin uraufgeführt wurde.[6] Am 24. Januar 1902 heiratete Wagner d​ie Sängerin Anna Luise Johanna Gronwald (* 29. Juli 1877) i​n Jungfer i​m Kreis Elbing. Anna Luise Gronwald w​ar zu diesem Zeitpunkt Konzertsängerin. Im Berliner Adressbuch s​ind ab 1910 Einträge z​u Max Wagner: Komponist, Musikdirektor z​u finden. Die Wohnadresse d​er Familie w​ar Schönhauser Allee 55.[7] Aus d​er Ehe gingen d​rei Kinder hervor.

1894–1896 g​ab er d​ie Zeitschrift Moderne Tonkunst – Monatsschrift für d​ie Musikwelt i​m Verlag B.Scheithauer Berlin heraus.[8]

Max Wagner verstarb a​m 17. August 1944 i​n Berlin. Seine Witwe l​ebte bis 1965 i​n Berlin.[9]

Werk

  • op. 3 Grand marche italienne [Heinrichshofen]
  • op. 4 Serenade [Rühle]
  • op. 5 Legende für Streicher
  • op. 6 Ballade As-Dur für Klavier [Raabe & Plotow, Berlin]
  • op. 8 Brennende Liebe, Lied [A. Müller, Berlin]
  • op. 9 Scherzo D-Dur für Klavier [Praeger & Meier, Bremen]
  • op. 11 Melodie e-Moll für Violine und Klavier [B. Scheithauer, Berlin]
  • op. 13 Reigen, instrumentales Klavierstück [Rühle & Hunger, Berlin]
  • op. 14 Tanz der Blumenmädchen, Ballettintermezzo für Klavier [ebenda]
  • op. 15/2 Die Enterbten, Lied [Scheithauer, Berlin]
  • op. 16 Der Hirten Abendlied für Klavier [Genossensch. d. Komp., Berlin]
  • op. 18 Von der Schauenburg, Sinfonische Dichtung [B. Scheithauer, Berlin 1894]
  • op. 19 Souvenir de Pologne, Salon pour le Piano zu 2 Händen [B. Scheithauer, Berlin]
  • op. 20 Böhmische Tänze (2 Nummern) [Praeger & Meier, Bremen]
  • op. 21 Osterlied für eine Stimme mit Klavierbegleitung
  • op. 26 Vier Clavierstücke Nr. 1–4 [C. A. Challier & Co 1896]
  • op. 25 Wär ich ein Edelstein, Gedicht von Hedwig Herold für eine mittlere Singstimme mit Pianofortebegleitung [R. Rühle, Berlin]
  • op. 27 Skizzen für Klavier zu Uhlands Dichtung: Der junge König und die Schäferin [C. A. Challier & Co, Berlin 1896]
  • op. 33 Pastorale für Pianoforte [R. Rühle, Berlin]
  • op. 35 Zwei Klavierstücke Nr. 1 und 2 [Rühle & Wendling, Leipzig ]
  • op. 35/2 Spanische Tanzweise für Pianoforte in Bravour-Salon-Album [Rühle & Wendling]
  • op. 41 Rhapsodie e-Moll
  • op. 49 Cavatine für Violine und Begleitung [B. Scheithauer, Berlin]
  • op. 51 Fatime Scene orientale für Piano [Praeger & Meier, Bremen]
  • Ouvertüre zu Goethes Götz von Berlichingen
  • Sinfonie Nr. 10

Literatur

Wagner in Lexika

  • Frank, Paul; Altmann, Wilhelm: Kurzgefaßtes Tonkünstler-Lexikon Für Musiker und Freunde der Musik begründet von Paul Frank neu bearbeitet und ergänzt von Wilhelm Altmann mit einem Vorwort von Helmut Roesner. Erster Teil: Neudruck der Ausgabe von 1936 15. Auflage, Heinrichhofen’s Verlag Wilhelmshaven, Seite 663, ISBN 3-7959-0083-2
  • Müller, Erich, H. (Hrsg.): Deutsches Musiker-Lexikon. Dresden, Limpert 1929, Seite 366

Wagner als Autor

  • Wagner, Max: Moderne Tonkunst: Monatsschrift für die Musikwelt Jg. 1(1894)-3(1896) B. Scheithauer, Berlin/New York: New York Public Library, 2000; 1 Mikrofilm. Bibliothek des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Zürich 1 Mikrofilm

Wagner in Musikzeitschriften

  • Ludwig, August (Hrsg.): Neue Berliner Musikzeitung, Wochenschrift für die Musikalische Welt 48. Jahrgang Nr. 43, 25. Okt. 1894, Seite 469/470, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz Rara-Lesesaal – Abteilung Historische Drucke
  • Patrick Krug: Wagner, der Schauenburg-Komponist. In: Thüringer Allgemeine vom 26. März 2013 (Vorschau)

Einzelnachweise

  1. StadtA Erfurt2/133-7 Bd. 7 Kirchenbuch der Barfüßerkirche: Aufgebot für die Eheschließung
  2. Taufbuch der Augustinerkirche Gotha,1865, Seite 173 Nr,11
  3. Stadtarchiv Gotha, Adressbücher der Jahre 1867–1874
  4. Landesarchiv, Stadt A Erfurt2/136-82, Einwohnermeldekartei (Einwohnermeldedaten)
  5. Kurliste von Friedrichroda und Reinhardsbrunn, Nr. 12, Freitag, den 15. Juli 1892 Nr. 4211
  6. Neue Berliner Musikzeitung, Wochenschrift für die musikalische Welt, 48. Jahrgang Nr. 43, 25. Oktober 1894 Seite 469–470
  7. Zentral- und Landesbibliothek Berlin; Adressbücher, Max Wagner:Tonkünstler, Musikdirektor
  8. Moderne Tonkunst, Monatsschrift für die Musikwelt Jg 1(1894) – 3(1896), Berlin B. Scheithauer UZH-MWI (Zürich) Mikrofilm
  9. Landesarchiv Berlin, Sterbeurkunde Anna Luise Johanna Wagner, geb. Gronwald Sterbebuchnummer 2508/1965 Standesamt Berlin Lichterfelde, Sterbefallanzeige des Bestatters Willi Hahn vom 26. November 1965
Commons: Max Wagner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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