Max Mengeringhausen
Max Mengeringhausen (* 3. Oktober 1903 in Braunschweig; † 13. April 1988 in Würzburg) war ein deutscher Ingenieur.
Leben
Mengeringhausen studierte Maschinenbau an der TH Berlin-Charlottenburg und an der TH München, wobei er sein Studium als Werkstudent finanzierte, zum Beispiel durch Übersetzung von De motu animalium von Giovanni Alfonso Borelli (auf Anregung von Gustav Lilienthal). 1928 promovierte er an der TH München (Dissertation: Die Entwicklung der Schienenfabrikation in Deutschland). Im selben Jahr gründete er in Berlin ein Ingenieurbüro für Haustechnik. Er arbeitete für den Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und gründete dort deren Fachausschuss Haustechnik, den er jahrzehntelang leitete. 1931 bis 1943 war er Dozent an der Staatsbauschule Berlin-Neukölln.
Mengeringhausen baute auf August Föppls Theorie der Raumfachwerke auf und war von Walter Porstmann und Ernst Neufert beeinflusst. Er veröffentlichte 1940 acht Baugesetze für Raumfachwerke und entwickelte daraus 1942 das Mero-Raumfachwerk. Rohrsysteme als Fertigbauelemente mit speziellen Knoten als Steckverbindung der Rohre hatte er schon Ende der 1930er Jahre entwickelt. 1943 erhielt er ein Patent (1953 auch in der neu entstandenen Bundesrepublik). Im Zweiten Weltkrieg benutzte er sie für Aufträge der Luftwaffe für transportable Tragwerksysteme, teilweise vermittelt von seinem Freund Ernst Udet. Vertrieben wurden sie nach dem Krieg von der auf sein Ingenieurbüro in Berlin zurückgehenden Firma Mero-TSK International, die ab 1948 in Würzburg ansässig waren. Den Durchbruch hatte er mit seinem Raumfachwerk 1957 auf der Interbau in Berlin mit einem Dach entworfen vom Architekten Karl Otto (Halle der Stadt von Morgen).
1966 klassifizierte er Raumfachwerke mit Methoden der Kristallographie, was 1970 von Helmut Eberlein ausgebaut wurde. Bemessungsverfahren für die Mero-Raumfachwerke entwickelte der Stahlbauprofessor Joachim Scheer in Braunschweig. Höhepunkte der Mero-Bauweise waren der deutsche Pavillon auf der Expo 1970 in Osaka und das Tribünendach im Stadium von Split (1979). Weitere Fortschritte brachte die Berechnung mit Hilfe der FEM am Computer (Herbert Klimke vom Rechenzentrum der Firma Mero) und in der Theorie der Raumfachwerke von Helmut Emde.
Er hielt rund 200 Patente, auch im Sanitärbereich.
1969 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 1983 das Verdienstkreuz erster Klasse und 1972 den Deutschen Stahlbaupreis. 1983 wurde er Ehrendoktor der TU München und erhielt den Ehrenring der Stadt Würzburg. 1977 erhielt er die Dieselmedaille in Silber und das VDI-Ehrenzeichen.
Schriften
- Die MERO-Bauweise, Berlin 1942 (Eigenverlag)
- mit Alfred Faber: Taschenbuch Haustechnik, Franck 1961
- Installationszellen im Wohnungsbau. Grundrisskatalog, VDI Verlag 1966
- Komposition im Raum. Einführung in die Konstruktion und Anwendung von Raum-Fachwerken für das Bauwesen, Bauverlag Wiesbaden 1968, 1975[1]
- Komposition im Raum. Die Kunst individueller Baugestaltung mit Serienelementen, Bertelsmann 1983
Literatur
- Karl-Eugen Kurrer: Zur Komposition von Raumfachwerken von Föppl bis Mengeringhausen, in: Stahlbau, Jg. 73, 2004, S. 603–623.
Einzelnachweise
- Zuerst Eigenverlag, Würzburg 1962