Matti Klinge
Matti Klinge (* 31. August 1936 in Helsinki) ist ein finnischer Historiker.
Der Vater Paul Klinge hatte einen deutsch-baltischen Hintergrund und lebte in St. Petersburg bis 1919. Die Familie siedelte sich in Helsingfors an. Klinge studierte an der Universität Helsinki und wurde 1960 als bester Magisterstudent ausgezeichnet. Im Jahre 1967 wurde er promoviert. Von 1966 bis 1969 arbeitete er als Kurator am Mannerheim-Museum. Er war Gastprofessor an der Universität Paris von 1970 bis 1972. Dann hatte er die schwedische Professur für Geschichte an der Universität Helsinki von 1976 bis 2001 inne und war zeitweise dort Rektor. Er befasste sich mit den schwedischen und russischen Beziehungen Finnlands in der Mittellage zwischen „Bernadotte und Lenin“ (1975), mit Zacharias Topelius und Johan Ludvig Runeberg. Klinge gehört zu den profiliertesten finnischen Historikern besonders in der Ideengeschichte und war an der Entwicklung des Hauses der Europäischen Geschichte in Brüssel beteiligt. Er ist der Chefredakteur der finnischen Nationalbiografie, Präsident der Finnischen Gesellschaft zum Studium des 18. Jahrhunderts und der Freunde von Marcel Proust.
Er gehört zum Haut Conseil de l’Histoire Européenne in Paris, ist Mitglied der Königlichen Akademie der Literatur und Geschichte in Stockholm und Ritter der Ehrenlegion, seit 2015 Offizier der Ehrenlegion.
Klinge ist Ehrendoktor der Universität Greifswald (2006) und der Universität Uppsala (1989).
Schriften
- Geschichte Finnlands im Überblick. 1977 u. ö. (in 20 Sprachen)
- Eine nordische Universität : die Universität Helsinki 1640–1990. Otava, Helsinki 1992. (finnisch 3 Bände 1987–1990)
- Finnland in Europa. Otava, Helsinki 2004.
- Die Ostseewelt. 2., erw. Auflage. Schmidt-Römhild/Otava, 2011, ISBN 978-951-1-25168-2. (zuerst 1995)
Weblinks
- Matti Kilnge in 375 humanists – 29 April 2015. Faculty of Arts, University of Helsinki.
- Finnische Biografie