Matthew Bomer
Matthew „Matt“ Staton Bomer (* 11. Oktober 1977 in Webster Groves, Missouri)[1] ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Von 2009 bis 2014 spielte er als Neal Caffrey eine der Hauptrollen in der Fernsehserie White Collar.
Leben und Karriere
Bomer wurde 1977 in Missouri als Sohn von Elizabeth Macy Staton und des ehemaligen Dallas Cowboys John O’Neill Bomer IV geboren und wuchs mit zwei Geschwistern in der Kleinstadt Spring in Texas auf. Bis 1996 besuchte er die dortige High School und dann die Carnegie Mellon University in Pittsburgh, wo er im Jahr 2000 den Grad eines Bachelor of Fine Arts erwarb. Anschließend ging er nach New York City und trat an verschiedenen Theatern auf, bevor er eine kleine Rolle als Ian Kipling in All My Children erhielt. 2001 wurde er die Drittbesetzung der Rolle des Ben Reade in Springfield Story und verkörperte diese bis 2003. Im selben Jahr wurde er für die kurzlebige Fernsehserie Tru Calling – Schicksal reloaded! gecastet und spielte dort etwas länger als ein Jahr den Luc. Zudem hatte er eine Rolle in Flightplan – Ohne jede Spur (2005) mit Jodie Foster. 2006 sollte Bomer in Brett Ratners Film Superman Returns die Hauptrolle des Clark Kent bzw. Superman übernehmen. Als Ratner jedoch aus dem Projekt ausstieg, wurde auch die Hauptrolle mit Brandon Routh neu besetzt. Zwischen 2007 und 2009 war er in der Rolle des Bryce Larkin in Chuck wiederkehrend in den ersten beiden Staffeln zu sehen. Von 2009 bis 2014 spielte er als Neal Caffrey eine der Hauptrollen in der Fernsehserie White Collar. Im Science-Fiction-Film In Time – Deine Zeit läuft ab (2011) hatte er einen Auftritt an der Seite von Justin Timberlake. 2012 spielte er neben Channing Tatum und Matthew McConaughey in Stephen Soderberghs Magic Mike einen Stripper.
Für seine Rolle als Felix Turner in The Normal Heart gewann er 2014/15 unter anderem den Golden Globe als bester Nebendarsteller in einer Serie, Miniserie oder einem Fernsehfilm, erhielt er eine Emmy-Nominierung in derselben Kategorie und gewann den Critics’ Choice Television Award als bester Nebendarsteller in einem Fernsehfilm oder einer Miniserie. Der Film basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Theaterstück von Larry Kramer (1985); an Bomers Seite waren unter anderen Julia Roberts, Mark Ruffalo und Jim Parsons. 2015 kehrte er für Magic Mike XXL in die Rolle des Strippers Ken zurück. 2016 verkörperte er in The Nice Guys den Antagonisten John Boy neben Russell Crowe und Ryan Gosling. Im Film Walking Out, der im Rahmen des Sundance Film Festivals 2017 seine Premiere feierte, spielt er in einer Hauptrolle einen Vater, der mit seinem Sohn in der Wildnis von Montana um das Überleben kämpft.
Matt Bomer setzt sich auf vielfältige Weise für Forschung, Aufklärung und medizinische Versorgung von HIV/AIDS-erkrankten Menschen ein. Im Februar 2012 erhielt er für sein Engagement eine Auszeichnung der Steve Chase Humanitarian Awards. In seiner Dankesrede nutzte er die Gelegenheit unter anderem, sich erstmals öffentlich und namentlich bei seiner Familie zu bedanken, was sein Coming-out bedeutete und entsprechend große mediale Aufmerksamkeit nach sich zog. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Bomer Aussagen zu seinem Privatleben stets vermieden und die Privatsphäre seiner Familie erfolgreich vor Paparazzi geschützt. Dies wurde zunehmend schwieriger durch die Bekanntheit von White Collar. Bomer ist seit 2011 mit dem Publizisten Simon Halls verheiratet,[2] das Paar hat drei Söhne (* 2005; * 2008; * 2008), die durch Leihmutterschaft zur Welt kamen.[3][4] Dem gesteigerten Medieninteresse hinsichtlich seines Privatlebens begegnet Bomer seit seiner Rede 2012 offener. Er erzählt auf Nachfrage von seinem privaten Coming-out, von Familienurlauben und seinem Alltag als dreifacher Vater und leistet so einen Beitrag zur öffentlichen Wahrnehmung homosexueller Partnerschaften. Im Dezember 2012 erhielten Halls und Bomer gemeinsam den Inspiration Award der GLSEN-Stiftung (Gay, Lesbian and Straight Education Network – schwules, lesbisches und heterosexuelles Bildungsnetzwerk), die sich um Aufklärung in Schulen und Unterstützung LGBT*-Jugendlicher bemüht und zu deren Unterstützern das Paar zählt.
Filmografie (Auswahl)
Fernsehserien
- 2000: All My Children
- 2001–2003: Springfield Story (The Guiding Light, sechs Folgen)
- 2002: Relic Hunter – Die Schatzjägerin (Relic Hunter, eine Folge)
- 2003–2004: Tru Calling – Schicksal reloaded! (Tru Calling, 17 Folgen)
- 2007: Traveler (acht Folgen)
- 2007–2009: Chuck (sieben Folgen)
- 2009–2014: White Collar (81 Folgen)
- 2012: Glee (Folge 3x15)
- 2013: The New Normal (eine Folge)
- 2014–2016: American Horror Story (zehn Folgen)
- 2016–2017: The Last Tycoon (neun Folgen)
- 2018–2019: Will & Grace (vier Folgen)
- seit 2019: Doom Patrol
- 2020: The Sinner (acht Folgen)
- 2021: American Horror Stories (zwei Folgen)
Filme
- 2005: Flightplan – Ohne jede Spur (Flightplan)
- 2006: Amy Coyne
- 2006: Texas Chainsaw Massacre: The Beginning (The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning)
- 2011: In Time – Deine Zeit läuft ab (In Time)
- 2012: Magic Mike
- 2014: Winter’s Tale
- 2014: The Normal Heart (Fernsehfilm)
- 2014: Space Station 76
- 2015: Magic Mike XXL
- 2016: The Nice Guys
- 2016: Die glorreichen Sieben (The Magnificent Seven)
- 2017: Walking Out
- 2017: Anything
- 2018: Jonathan
- 2020: The Boys in the Band
Weblinks
- Matthew Bomer in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- http://www.details.com/celebrities-entertainment/cover-stars/201405/matt-bomer-interview-usa-white-collar-hbo-the-normal-heart
- Lenka Hladikova: White Collar: Matt Bomer ist seit 3 Jahren verheiratet. In: Serienjunkies.de, 23. April 2014.
- Matt Bomer Comes Out As Gay: ‘White Collar’ Actor Thanks Partner Simon Halls, Kids At Awards Ceremony. In: Huffington Post, 13. Februar 2012.
- Christine Lennon & Ari Marcopoulos: Daddy’s Little Helpers. In: wmagazine.com, Februar 2008. Abgerufen am 23. April 2014.