Matthäus Ensinger

Matthäus Ensinger (* 1390 i​n Ulm; † 1463 ebenda) w​ar ein Baumeister d​er süddeutschen Gotik u​nd Sohn d​es Ulrich v​on Ensingen. Matthäus Ensinger gehörte z​ur schwäbischen Baumeisterfamilie Ensinger.

Gedenkstein mit Meisterbildnis und Wappen (Ulmer Münster)
Berner Münster

Werk

Ensinger war unter Leitung seines Vaters am Bau des Nordturms des Straßburger Münsters beteiligt. Nach dessen Tod ging er um 1420 nach Bern, wo er bis 1453 die Bauleitung des Berner Münsters innehatte. Sein Bruder Mathias war sein Polier. Im Jahre 1421 legte er den Grundstein für das Berner Münster. 1430 erhielten Matthäus und sein jüngster Bruder Mathias das Erbe ihres Bruders Kaspar. Ab 1430 setzte Matthäus mit Vincenz, seinem Sohn aus erster Ehe mit einer unbekannten Bernerin, den Bau des Turms der Esslinger Frauenkirche fort und 1435 war er Mitglied des großen Rats von Bern. Von 1450 bis 1451 war er Werkmeister des Straßburger Münsters und gegen Ende dieses Jahres in Ulm beschäftigt. Von ihm ist ein 3,05 Meter hoher und 0,65 Meter breiter fünfblättriger Riss des Ulmer Münsterturms mit seinem Steinmetzzeichen bekannt. In Ulm baute er große Teile des Hauptturms und der Seitentürme. Matthäus Ensinger wird auch die 1458 gestiftete Valentinskapelle auf dem südlichen Münsterplatz neben dem Ulmer Münster zugeschrieben. Matthäus blieb bis zu seinem Tod im Jahre 1463 in Ulm. Für die Kirche St. Leonhard in Basel fertigte er 1433/34 hölzerne Schreinfiguren des Heilsspiegelaltars von Konrad Witz, die sich nicht erhalten haben.[1]

Söhne

Er h​atte zwei Söhne, Vincenz Ensinger u​nd Moritz Ensinger. Vincenz w​ar Werkmeister a​m Straßburger, Konstanzer u​nd Berner Münster. Moritz w​ar sein unmittelbarer Nachfolger a​ls Dombaumeister i​n Ulm, d​er den Lichtgaden u​nd das Gewölbe d​es Mittelschiffs u​m 1470 schloss u​nd 1482 starb. Jahre z​uvor hatte i​hn bereits Matthäus Böblinger ersetzt.

Einzelnachweise

  1. Franz-Josef Sladeczek: Ensinger, Matthäus. In: Historisches Lexikon der Schweiz.

Literatur

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