Mathieu Elie Matthes
Mathieu Elie Matthes (* 20. Februar 1808 in Rotterdam; † 11. Januar 1868 in Duisburg) war ein Chemieindustrieller.
Seine Eltern waren der Kaufmann Ernst Matthes (1773–1824) und Maria Gysberta Johanna Snoeck (1780–1857); sein Bruder Karel (1806–1888).
Matthes arbeitete als kaufmännischer Angestellter in Friedrich Wilhelm Curtius’ Schwefelsäurefabrik in Duisburg. Auf Curtius' Anregung hin gründete er am 1. Juli 1838 zusammen mit dem Kaufmann Carl August Weber die Sodafabrik Matthes & Weber. Im folgenden Jahr heiratete er Curtius' Tochter Bertha Anna Wilhelmina (1816–1884).
Zur Verarbeitung der anfallenden Salzsäure zu Chlor und Chlorkalk gründete er 1848 die vierte rheinländische Chlorkalkfabrik; 1863 wurde eine zweite Sodafabrik errichtet.[1]
Infolge niedriger Preise für Transporte per Schiff und niedriger Importzölle auf Sodaprodukte konnte die britische Konkurrenz den deutschen Markt überschwemmen. 1856 wurde unter Matthes' Vorsitz die Sodakonvention abgeschlossen, mit der die vier Mitglieder die Absatzmärkte aufteilten (Gebietskartell) und einheitliche Verkaufspreise festlegten (Preiskartell). Seine Frau spielte derweilen mit dem jungen Max Bruch Piano, der ihr eine Fantasia widmete.
Nach seinem Tod wurde seine Witwe zunächst Teilhaberin bei Matthes & Weber, bis 1874 ihre Brüder Julius und Friedrich Eduard Curtius Gesellschafter wurden. 1870 hatte auch Webers Sohn Julius dessen Nachfolge angetreten.
Der Sohn Friedrich Georg Ernst Matthes (1848–1906), Besitzer einer Baumwollspinnerei in Düsseldorf, heiratete 1873 Louise Agnes (* 1853), Tochter des Reeders Christian Heinrich Wätjen.[2]
Literatur
- E. Matthes & Weber A.G. (Hrsg.): Die Entwicklung einer chemischen Fabrik in hundert Jahren. 1838-1938. Duisburg 1938.
- Elisabeth Komar: Matthes, Mathieu Elie. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 401 f. (Digitalisat).
Fußnoten
- Chronik
- Friedrich Georg Ernst Matthes, * um 1848 in Duisburg, in Ortsfamilienbuch Bremen und Vegesack, abgerufen am 2. März 2016