Mathcad
Mathcad ist ein kommerzielles Computeralgebrasystem, das ursprünglich die Firma Mathsoft entwickelt hatte, die 2004 von der Firma Parametric Technology Corporation (PTC) übernommen wurde. Derzeit liegt es in der Version 15.0 vor. Parallel dazu gibt es eine Variante namens Prime. In der aktuellen Version 5 hat Prime nicht die Funktionalität von Mathcad 15. Mathcad 15 wird nicht weiterentwickelt. Es wurde ursprünglich für rein numerische Rechnungen (etwa die Anwendung von Näherungsmethoden) entwickelt. Entsprechend liegt in diesem Bereich der Unterschied von Mathcad zu ähnlichen Produkten wie Mathematica, Maple und Scilab. Intern nutzt Mathcad seit Version 3 (1991) eine Minimalvariante des Symbolprozessors von Maple.
Mathcad | |
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Basisdaten | |
Entwickler | PTC |
Erscheinungsjahr | 1986 |
Aktuelle Version | Prime 7 |
Betriebssystem | Microsoft Windows |
Kategorie | Computeralgebrasystem |
Lizenz | proprietär |
deutschsprachig | ja |
www.ptc.com/engineering-math-software/mathcad |
Mathcad ist bei symbolischen Rechnungen weniger leistungsfähig als Maple und Mathematica, ist aber wegen seiner numerischen Rechenfähigkeiten und der Möglichkeit der Erweiterung durch Erweiterungspakete zu verschiedenen Themengebieten bei Technikern, Wirtschafts- und Naturwissenschaftlern verbreitet. Auch an Schulen findet das Programm aufgrund seines Kompromisses aus einfacher Bedienbarkeit und mathematischer Ausdrucksfähigkeit Verwendung.
Mathcad stellt alle Berechnungen auf Arbeitsblättern dar. Berechnungen werden durch den Benutzer in mathematischer Standardnotation eingegeben. Dieses Konzept hat den Vorteil, dass Berechnungen und Graphen einfach ausgedruckt werden können. Außerdem nähert sich das Konzept an den normalen Arbeitsablauf von Technikern und Wissenschaftlern an. Eine transparente Darstellung des Rechenwegs und der Ergebnisse kann in einem Zug mit der Berechnung erfolgen, was oft weit effizienter ist als eine separate Dokumentation in einem Textverarbeitungsprogramm. Allerdings ist der Speicheraufwand größer als etwa bei einer Notation von Berechnungen in einer Programmiersprache, da auch Zusatzinformationen, z. B. die Positionen der Elemente auf dem Blatt, gespeichert werden müssen. Des Weiteren führt das Speichermanagement öfter zu Programmabstürzen.[1]
Das Programm richtet sich hauptsächlich an Nutzer ohne Programmierkenntnisse, bietet aber auch Möglichkeiten zur prozeduralen Programmierung. In C++ oder C geschriebener Code lässt sich durch benutzerdefinierte DLLs einbinden.
Literatur
- Markus Hörhager, Heinz Partoll: Problemlösungen mit Mathcad für Windows: Für Mathematiker, Physiker, Chemiker, Qualitätstechniker, Ingenieure, Elektrotechniker, Biologen, Addison-Wesley, 1996; ISBN 978-3-89319-728-6
- Markus Hörhager, Heinz Partoll: MathCad 7.0. Einführung, Anwendung, Referenz, Addison-Wesley, 1999; ISBN 978-3-8273-1343-0
- Michael Reimann: Thermodynamik mit Mathcad, Oldenbourg, 2010; ISBN 978-3-486-59085-2
- Hans Benker: Mathematik mit MATHCAD, Springer Verlag Berlin, Heidelberg, New York 2004, ISBN 3-540-20424-5
- Hans Benker: Mathematik – Problemlösungen mit MATHCAD und MATHCAD PRIME, Springer Verlag Berlin, Heidelberg, New York 2013